Schlepperunfall im Burgenland: Zehn Flüchtlinge verletzt
Dramatische Szenen in der Nacht auf Montag im Burgenland: Ein Schlepper mit zehn Migranten an Bord raste nach einer Verfolgungsjagd mit der ungarischen Polizei bei Andau in ein Gebäude. Alle Insassen wurden verletzt. Der Lenker – ein Pakistani – musste schwer verletzt aus dem Wrack befreit werden.
Nach der Flucht vor der ungarischen Polizei krachte der Schlepper bei Andau in ein Gebäude – elf Menschen wurden verletzt.APA/ORF/SONJA HERBST
Ein Schlepper aus Pakistan verlor bei einer Verfolgungsjagd mit der ungarischen Polizei die Kontrolle über seinen Wagen und krachte bei Andau in ein Gebäude. Im Fahrzeug saßen zehn Migranten aus der Türkei und Afghanistan – darunter zwei Mädchen im Alter von sieben und zehn Jahren. Alle elf Insassen wurden verletzt, der Lenker festgenommen. Es ist der erste derartige Vorfall seit November 2024.
Verfolgungsjagd bei Andau: Schlepper kracht in Gebäude
Ein Schlepper ist in der Nacht auf Montag nach einem Verkehrsunfall bei Andau (Bezirk Neusiedl am See) mit insgesamt elf Verletzten festgenommen worden. Die ungarische Polizei hatte den Lenker aus Pakistan über die Grenze verfolgt, dann prallte er gegen ein Gebäude und wurde im Wagen eingeklemmt. Unter den verletzten Migranten waren zwei Mädchen, berichtete die Landespolizeidirektion Burgenland.
Die Exekutivbeamten wollten das Fahrzeug noch in Ungarn anhalten, dann flüchtete der Schlepper allerdings, verlor die Kontrolle über den Wagen und krachte in ein landwirtschaftliches Gebäude. Im Fahrzeug befanden sich zehn Flüchtlinge – Männer und Frauen aus der Türkei und Afghanistan und auch zwei Mädchen im Alter von sieben und zehn Jahren. Sie alle wurden verletzt und von der Rettung in das AKH und das Donauspital in Wien sowie das Krankenhaus in Eisenstadt gebracht.
Erster Schlepper-Durchbruch seit Monaten – Ermittlungen laufen
Der schwer verletzte Schlepper musste von der Feuerwehr aus dem Wrack geborgen und mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus Wiener Neustadt geflogen werden. Er wurde festgenommen und wird im Spital von der Polizei überwacht. Die Erhebungen laufen noch, hieß es.
Der Vorfall mit dem Schlepperfahrzeug war im Burgenland der erste seit November 2024, hielt Polizeisprecher Helmut Marban gegenüber der APA fest. 2023 habe es mehrere ähnliche Situationen gegeben, danach seien die Durchbrüche von Schlepperfahrzeugen an der Grenze mit “polizeilicher Nacheile” und die illegale Migration im Allgemeinen zurückgegangen. Heuer wurden im Burgenland bisher rund 2.500 Flüchtlinge und vier Schlepper aufgegriffen, so Marban.
SPÖ Burgenland fordert mehr Maßnahmen
Davor, dass das Burgenland wieder zum “Schlepper-Hotspot” werden könnte, warnte SPÖ-Klubobmann Roland Fürst in einer Aussendung. Er forderte von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) “umgehend Maßnahmen und Vorkehrungen”, darunter eine personelle Aufstockung der Polizei im Grenzraum und eine engere Zusammenarbeit mit den ungarischen Behörden.
FPÖ-Landtagsabgeordneter Mario Jaksch sprach von einem “Sinnbild für eine kaputte und gefährliche EU-Politik” in Sachen Migration und forderte die Abschiebung des Schleppers. Asylströme sollten schon vor Ungarn gestoppt werden, meinte er.
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