Schon wieder! Justiz entkommt Häftling aus Gefängnis-Spital
Nichts dazu gelernt: Nur wenige Wochen nach einer ganzen Serie von insgesamt fünf geflüchteten Häftlingen, ist in Wien schon wieder einer abgehauen. Der Insasse der geschlossenen Abteilung eines Krankenhauses sollte außer Haus bei einem Termin vorgeführt werden. Die Fahndung läuft.
Auf seiner Flucht soll der entkommene Häftling einen Justizwachebeamten verletzt und schließlich im Getümmel rund um den Praterstern untergetaucht sein. Freitagmittag lief die Fahndung noch.
Der Gefangene war im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien-Leopoldstadt untergebracht. Auf die geschlossene Station im Haus werden immer wieder Häftlinge der Justizanstalt Josefstadt verlegt. Österreichs größtes Gefängnis mit 1200 Insassen platzt aus allen Nähten, kranke U-Häftlinge oder psychisch auffällige werden oft auf mehrere Häuser im Stadtgebiet verteilt.
Angeblich sollte der Gefangene auswärts einem Arzt vorgeführt werden. Warum er hierfür aus der geschlossenen Abteilung vorgeführt werden musste und nicht der Arzt umgekehrt die Klinik aufsuchte, ist noch unklar.
Ministerium erließ strengere Transport-Regeln
Schleierhaft ist auch noch, wie dem Gefangenen, der wegen bandenmäßiger Kriminalität eingesessen sein soll, die Flucht gelingen konnte, nachdem es erst jüngst neue Weisungen für den Transport von Häftlingen von Seiten des Justizministeriums gegeben hatte.
Nach der Flucht von fünf Häftlingen binnen weniger Tage vor etwa drei Monaten wurde strengere Fesselungen beispielsweise durch einen Bauchgurt angeordnet, um eine Flucht der Gefangenen zu Fuß auszuschließen. Ob die Sicherheitsvorkehrungen im aktuellen Fall eingehalten wurden, ist noch offen.
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