Sexueller Missbrauch: Magna-Milliardär Frank Stronach (91) heute vor Gericht
Die Vorwürfe gegen den prominenten Austro-Kanadier wiegen schwer: Zehn Frauen beschuldigen Milliardär Frank Stronach, sie in den vergangenen Jahrzehnten sexuell belästigt oder missbraucht zu haben. 13 Fälle sind angeklagt, ab heute wird dem gebürtigen Steirer der Prozess gemacht. Der 91-Jährige dementiert, hat angekündigt, sich “energisch” verteidigen zu wollen.
Laut Anklage reicht der Vorwurf der versuchten Vergewaltigung bis ins Jahr 1977 zurück. Weitere Opfer werfen dem Milliardär sexuelle Übergriffe in den 1980er, 1990er- und frühen 2000er-Jahren vor. Einige Vorfälle ereigneten sich demnach in Toronto, weitere auch in der kanadischen Stadt Aurora, wo Stronachs ehemalige Firma Magna International ihren Hauptsitz hat.
Doch auch im April 2023 und im Februar dieses Jahres soll der Milliardär sexuelle Übergriffe gegenüber Frauen verübt haben. Zunächst hatten sich drei Frauen gemeldet, sieben weitere kamen dazu, nachdem die Polizei die ersten Anschuldigungen öffentlich gemacht hatte. Stronach ließ durch seinen Anwalt Brian Greenspan erklären, er weise die Vorwürfe entschieden zurück und werde sich vor Gericht “energisch” dagegen verteidigen. Nach der ersten Festnahme hatte sein österreichischer Anwalt Michael Krüger Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung bestätigt.
Vom kleinen Werkzeugunternehmer zum Milliardär
Frank Stronach, der aus der Nähe von Weiz stammt, hatte in Kanada ein kleines Werkzeugunternehmen zu einem der weltweit größten Automobilteilehersteller, Magna International, ausgebaut. Im Alter von 80 Jahren gab der Milliardär die Führung des Unternehmens ab. In Österreich wurde der heute 91-Jährige durch sein Sport-Investment im Fußball und Pferdesport sowie als Gründer der kurzzeitig auch im Nationalrat vertretenen Partei Team Stronach einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
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