Siziliens "Godfather" ist tot: Matteo Messina Denaro war 30 Jahre auf der Flucht
Alleine die von ihm selbst getöteten Opfer würden einen ganzen Friedhof füllen, sagen die Sizilianer: Der Mafia-Pate Matteo Messina Denaro (61) war 30 Jahre auf der Flucht, jetzt starb der Boss der Cosa Nostra in einer Gefängnisklinik.
Mamma mia, was für ein Leben: Der Boss der sizilianischen Cosa Nostra war nach drei Jahrzehnten auf der Flucht erst Mitte Januar dieses Jahres verhaftet worden – Matteo Messina Denaro wollte sich in Siziliens Hauptstadt Palermo wegen seiner Darmkrebs-Erkrankung unter falschem Namen in einer Privatklinik behandeln lassen und flog auf.
Als führendes Mitglied der sizilianischen Cosa Nostra soll Messina Denaro Dutzende Morde begangen oder organisiert haben, auch die tödlichen Bombenanschläge auf die Mafia-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, die 1992 weltweit Schlagzeilen machten. Seit seiner Verhaftung musste er sich zwei Operationen unterziehen, der letzten im August. Außerdem bekam er eine Chemotherapie. Die Familie konnte nach italienischen Medienberichten in den vergangenen Tagen von ihm Abschied nehmen.
Ermittler rätseln, wer nun die Führung übernimmt
Die Nachfolge an der Spitze der Cosa Nostra sei nicht geklärt, meinen Anti-Mafia-Experten in Italien: Einige prominente Paten seien bereit, Messina Denaro zu beerben und die Führung zu übernehmen.
Ein “Zusammenschluss” zwischen den herrschenden Clans sei durchaus möglich. Zu den Bossen, die Messina Denaro als “Godfather” folgen könnten, zählt der 70-jährige Stefano Fidanzati aus der bekannten Drogenhändler-Familie Fidanzati dell’Arenella sowie der im vergangenen Jahr untergetauchte Boss Giuseppe Auteri, behaupten die Ermittler.
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