Skandal an der Elite-Universität Harvard: Leichenteile illegal verkauft
Es klingt nach einem Grusel-Roman, man fühlt sich an Stephen King erinnert. Der Chef des Leichenhauses an der medizinischen Fakultät der Harvard Universität hat Leichenteile von seinem Arbeitsplatz entwendet und dann illegal verkauft. Dem Staatsanwalt zufolge war er Teil eines Netzwerks.
Der Beschuldigte heißt Cedric Lodge (55). Er leitete das Leichenhaus für Harvards Körperspende-Programm. Nun wird ihm Leichendiebstahl zur Last gelegt. Er sei Teil eines „landesweiten Netzwerks“, sagt der Staatsanwalt im US-Bundesstaat Pennsylvania, Gerard Karam. Lodge soll nicht auf sich allein gestellt vorgegangen sein. Ermittelt wird auch gegen seine Frau Denise und fünf weitere Verdächtige. Sie alle sollen einer Organisation angehören, die menschliche Überreste gekauft und verkauft haben soll.
Organspender hatten ihre Überreste der Wissenschaft zur Verfügung gestellt
Karam nannte die Verbrechen „besonders ungeheuerlich“, da viele Opfer Organspender gewesen seien, die ihre sterblichen Überreste der Wissenschaft zur Verfügung gestellt hätten.
Die Staatsanwälte glauben, dass Lodge von 2018 bis 2022 „Organe und andere Leichenteile“ vor ihrer Einäscherung gestohlen habe. Ihm wird vorgeworfen, die Teile vom Gelände der Harvard Universität in Boston in sein Haus in Goffstown, New Hampshire, gebracht und sie von dort an zwei weitere Beschuldigte verkauft zu haben. Bisweilen habe er den beiden Käufern erlaubt, die Leichenhalle zu besuchen, „und auszusuchen, was sie kaufen“ wollten, hieß es.
Haut wurde verkauft, „um Leder daraus zu machen“
Die Käufer hätten die Leichenteile dann mit Profit weiterverkauft. Die Zeitung „Boston Globe“ berichtete, dass unter anderem Haut verkauft worden sei, „um Leder daraus zu machen“.
Der Elite-Uni Harvard zufolge wurde er am 6. Mai entlassen. Eine weitere Mitbeschuldigte soll gestohlene Leichenteile von einer Leichenhalle im Bundesstaat Arkansas gestohlen haben, darunter die Leichen zweier totgeborener Babys, die eingeäschert werden sollten. Zwei weitere Beschuldigte sollen Leichenteile an einander verkauft und insgesamt 100.000 Dollar an Zahlungen ausgetauscht haben.
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