So schaffen wir das jetzt schneller: Auch Apotheken wollen impfen!
Die Apotheken bieten sich für flächendeckende Corona-Impfungen der Bevölkerung an. Wie Kammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr erklärte, stünden die Apotheken “sofort parat”, wenn dies gewünscht werde, um die Schlagzahl der Impfungen zu erhöhen.
Die Apotheken bieten sich für flächendeckende Corona-Impfungen der Bevölkerung an. Wie Kammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr erklärte, stünden die Apotheken “sofort parat”, wenn dies gewünscht werde, um die Schlagzahl der Impfungen zu erhöhen. Das sei aber eine politische Entscheidung. Dass die Apotheken dies können, hätten sie schon bei den in kürzester Zeit organisierten Tests bewiesen, betonte Mursch-Edlmayr.
Zwei Drittel alle Apotheker stünden bereit
Die Präsidentin verwies darauf, dass in den Apotheken “akademisch ausgebildetes Personal” zur Verfügung stehe. Beratungen auch über die Corona-Impfungen gehörten jetzt schon zum Tagesgeschäft in den Apotheken. Die Mitarbeiter seien alle bestens geschult.
Zwei Drittel der Apotheker hätten sich in einer Umfrage bereit erklärt und in der Lage gesehen, Impfungen durchzuführen. Die theoretische Ausbildung dafür sei bei den meisten Kolleginnen und Kollegen schon vorhanden und bei einigen auch die praktische. Und bei den anderen sei letztere auch in wenigen Tagen zu erledigen. Damit könnten die Apotheken sofort loslegen, wenn der Ruf der Politik kommen sollte.
In Frankreich impfen Apotheken bereits
Zum Einwand der Ärzte, die die Impfung in ihren Händen behalten wollen und eine Ausweitung auf die Apotheken ablehnen, stellte Mursch-Edelmayr fest, dass in zahlreichen Ländern, zuletzt auch in Frankreich, von beiden geimpft werde. Und überall dort, wo in den Arzt-Ordinationen und in den Apotheken geimpft werde, sei die Durchimpfungsrate höher.
Dass es Verzögerungen bei der Impfstofflieferung – vor allem von AstraZeneca – gibt, ist für die Apothekerkammer-Präsidentin keine Überraschung. Mit Lieferproblemen bei Arzneimitteln seien die Apotheken tagtäglich konfrontiert. Und dass solche in einer Pandemie bei sehr schnell entwickelten und produzierten Impfstoffen auftreten, sei nachvollziehbar. Bei einem solchen Megaprojekt hätte man aber Alternativen von Beginn an mitdenken und ein Plan B oder Plan C erstellen sollen, sagte Mursch-Edlmayr ohne aber die Politik direkt kritisieren zu wollen. Die gemeinsame Bestellung der Impfstoffe über die EU findet sie nach wie vor eine richtige Entscheidung.
NEOS unterstützen die Forderung
„Wir NEOS unterstützen die Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker beim Impfen zu mitzuhelfen und werden uns auch weiterhin für die Möglichkeit des Impfens in der Apotheke stark machen”, unterstützt NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker den Vorschlag. Um eine hohe Durchimpfungsraten zu erreichen, die es essentiell, ein breites niederschwelliges Impfangebot sicherzustellen.
Infektionsgeschehen bleibt angespannt
2078 SARS-CoV-2-Neuinfektionen haben die Ministerien am Sonntag in Österreich vermeldet, und die Lage auf den Intensivstationen beruhigt sich leicht. 546 Covid-19-Infizierte wurden am Sonntag intensivmedizinisch behandelt, im Vergleich zur Vorwoche ist das ein Rückgang von etwas über neun Prozent. Indes hat fast jeder fünfte Österreicher oder rund 20 Prozent der Bevölkerung zumindest eine Teilimpfung erhalten. (APA/red)
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