Späte Reue: Wiener kehrt nach 23 Jahren Flucht ins Gefängnis zurück
Ein Häftling (47) aus Wien flüchtete während eines Freigangs im Jahr 2000, tauchte in der deutschen Gastronomie unter. Jetzt plagte ihn sein schlechtes Gewissen: Nach 23 Jahren stellte er sich auf einer Polizeiinspektion in Salzburg, muss nun “nachsitzen”.
Das hatten die Polizisten auf der Salzburger Inspektion in ihrer Laufbahn auch noch nicht erlebt. Plötzlich stand ein Herr mittleren Alters vor ihnen, verkündete, vor 23 Jahren aus der Gefängnishaft in Leoben (Stmk.) geflüchtet zu sein. Er wolle jetzt seine Reststrafe verbüßen.
Tatsächlich war der Wiener Ende der 1990-er Jahre wegen eines Eigentumsdelikts zu einer 15-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Nach Verbüßung von etwa der Hälfte überkam ihn jedoch der Freiheitsdrang. Bei einem Ausgang flüchtete er und war seitdem zur Fahndung ausgeschrieben. Jedoch ohne Erfolg.
In der Gastronomie nahe Berlin untergetaucht
Der Wiener beschloss nach Deutschland “auszuwandern”, in Brandenburg bei Berlin wurde er nun anderweitig seßhaft. Seinen Lebensunterhalt verdiente der getürmte Häftling in der Gastronomie. Ärger mit der Polizei bekam er nie wieder.
Aber das schlechte Gewissen machte ihm schwer zu schaffen. Bis sein Entschluss feststand, nach 23 Jahren endlich reinen Tisch zu machen. In der Salzburger Polizeiinspektion endete nun die Flucht des Wieners. Wo er seine gut sieben Monate Reststrafe absitzen wird müssen, hat die Justiz noch nicht entschieden.
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