Studie belegt: Impfung bietet wenig Schutz vor der reinen Ansteckung
Die Einschätzung, wonach man mit der Corona-Impfung auch andere als nur sich selbst schütze, gilt mittlerweile bei vielen Experten als überholt. Das belegt jetzt auch eine neue Studie der amerikanischen Seuchenschutzbehörde. Demnach bietet die Impfung wenig Schutz vor der reinen Ansteckung.
Erst kürzlich hatte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) noch mit den Worten für die Impfung geworben, dass man damit nicht nur sich, sondern auch andere schützen würde – doch das entspricht nicht mehr dem neuesten Stand der Forschung. Die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC hat jetzt ein Superspreading-Ereignis in einem Gefängnis in Texas untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen: Unter extremen Bedingungen schützt die Impfung kaum noch vor der reinen Infektion. Aber: Das Risiko für einen schweren Verlauf war weiterhin deutlich vermindert.
Konzept der Herdenimmunität ist überholt
“Die Studie bestätigt, was wir schon länger wussten”, kommentierte Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie in der Tageszeitung “Die Welt”. “Die Impfung schützt vor schweren Verläufen, aber nicht so gut vor der reinen Infektion oder der Weitergabe des Virus”. Für Watzl bedeutet das: “Von dem Konzept einer Herdenimmunität sollten wir uns verabschieden. Die Impfung dient dem Selbstschutz.” Man könne sich die Impfung wie einen Regenschirm vorstellen, so Waztl. “Der schützt vor normalem Regen, aber nicht mehr bei einem Sturm.”
Moderna lieferte besten Schutz
“Meines Wissens wird hier erstmals durch gute epidemiologische Daten gezeigt, dass Geimpfte, die vorher infiziert waren, besser geschützt sind als die nur Geimpften“, kommentierte Joël Mossong, Epidemiologe bei der luxemburgischen Gesundheitsbehörde, auf Twitter. Und noch ein interessantes Ergebnis hat die Studie geliefert: Den besten Schutz haben jene Betroffenen genossen, die mit dem Moderna-Vakzin geimpft worden waren.
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