
Geschichte wird aufgearbeitet: Bundesheer hilft bei der Suche nach 180 jüdischen Zwangsarbeitern
Im burgenländischen Rechnitz beginnt man zum wiederholten Mal mit der Suche nach 180 jüdischen NS-Opfern. Das Bundesheer hilft bei der Suche und unterstützt die Grabungen mit schwerem Gerät.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges sollen, so die Überzeugung von Historikern, 180 jüdische Zwangsarbeiter von Nazis im burgenländischen Rechnitz (Bezirk Oberwart) im Anschluss n ein Fest ermordert und verscharrt worden sein. Walter Reiss, von der Gedenkinitiative Refugius, bestätigte nun gegenüber dem Kurier, dass erste Grabungen auf der Suche nach dem Massengrab begonnen hätten: „Wir haben heute mit ersten Sondierungsarbeiten gestartet und die Grabungsstellen vermessen.“ Am Montag rückt ein Bagger des Bundesheeres zur Unterstützung an.
Der Bagger des #Bundesheers ist eingetroffen; die Suche nach dem Massengrab kann beginnen. @KURIERat pic.twitter.com/WKE1GcXAYz
— Michael Bauer (@Bundesheerbauer) April 27, 2021
Das Bundesdenkmalamt hat bereits 2015 die Lösung übernommen
Seit einiger Zeit versucht man mit dem Einsatz von Bodenradar und Erstgrabungen die Opfer zu finden und den Bereich einzugrenzen – bisher jedoch ohne Erfolg. Unter der, bereits 2015 durch das Bundesdenkmalamt übernommen Leitung, suchen Historiker und Archäologen fieberhaft nach dem Massengrab. „Dieses Mal graben wir im Garten eines Reitstalls neben dem Kreuzstadl“, sagt Reiss. Es gebe dort drei Verdachtsflächen, wo sich Gräben oder auch Gräber befinden könnten, wie Bodenradaraufzeichnungen zeigen. „Sollten wir hier nichts finden, haben wir noch zwei drei Stellen, die wir schon bei der vorigen Grabung untersuchen wollten“, so Reiss weiter, dessen Hoffnungen auf einer, bereits 1964 angefertigten Skizze ruhen.
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