Die Staatsanwaltschaft Wien hat ihre Ermittlungen gegen den Hauptverdächtigen im Zusammenhang mit einem mutmaßlich vereitelten Terror-Anschlag auf ein am 9. August 2024 geplantes Konzert von Taylor Swift im Ernst-Happel-Stadion ausgeweitet. Das bestätigte Behördensprecherin Nina Bussek am Sonntag. Laut “Kronen Zeitung” (Sonntag-Ausgabe) wollte der 19-Jährige aus Ternitz (Bezirk Neunkirchen) bereits im März 2024 in Dubai einen Terror-Anschlag begehen.

Beran A. flog nach Dubai

Demnach soll der 19-Jährige gemeinsam mit zwei weiteren jungen, in Ostösterreich ansässigen bzw. vermuteten Anhängern der radikalislamistischen Terror-Miliz “Islamischer Staat” (IS) vorgehabt haben, am 11. März des Vorjahrs – zu Beginn des Fastenmonats Ramadan – zeitgleich an drei unterschiedlichen Orten jeweils ein Attentat zu begehen.

Beran A. flog nach Dubai und hatte demnach im Sinn, vor einer Moschee einen Soldaten niederzustechen und anschließend mit dessen Revolver “auf Menschen in der Umgebung zu schießen”, wie er später gestanden haben soll. Dann habe ihn aber der Mut verlassen. Er habe sich “im letzten Moment” gegen einen Angriff entschieden, weil er befürchtete, “im Kugelhagel der Polizei zu sterben und davor leiden zu müssen”, wie in einer verschriftlichten Einvernahme des Beschuldigten nachzulesen ist.

Bekannter von Beran A. Anschlag in Mekka verübt

Einer der beiden Glaubensbrüder, mit denen Beran A. Anfang 2024 zunächst auf Snapchat einen Treueschwur auf den IS veröffentlicht und seit Februar blutige Terror-Pläne verfolgt haben soll, schreckte dagegen vor der Umsetzung offenbar nicht zurück. Sicherheitskreise bestätigten: Ein 20-jähriger Niederösterreicher sitzt in Saudi Arabien in Haft. Er soll zum vereinbarten Zeitpunkt vor der Al-Haram-Moschee in Mekka einen Sicherheitsbeamten niedergestochen und schwer verletzt haben. Danach soll er drei weitere Männer und eine Frau angegriffen und verletzt haben, eher er von Einsatzkräften überwältigt und festgenommen werden konnte.

Seitens des Außenministeriums hieß es dazu Sonntagmittag, man könne diesen Fall bestätigen. Der 20-Jährige sei in Saudi Arabien in Haft und werde konsularisch betreut. Man sei auch in Kontakt mit dessen Angehörigen, teilte ein Sprecher mit. Weitere Fragen – etwa in welchem Gefängnis sich der Mann befindet oder zu den Haftbedingungen – blieben mit dem Hinweis auf Datenschutzbestimmungen unbeantwortet.

Der mutmaßliche IS-Anhänger soll der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) bereits bekannt gewesen sein. Die Identität des Dritten im Bunde – dieser war nach Istanbul geflogen, um dort einen Anschlag durchzuführen – soll noch nicht geklärt sein. Der Unbekannte dürfte sich demnach noch auf freiem Fuß befinden – insofern kommt aus Sicht der Strafverfolgungsbehörden die nunmehrige mediale Berichterstattung ungelegen. Hinweise, dass es um den 11. März 2024 in Istanbul einen terroristischen Akt gegeben hat, liegen den Ermittlern nicht vor.