Syrer: Österreich ist eines der Haupt-Zielländer
Syrer stellen die meisten Asylanträge in Österreich und sind auch die größte Gruppe der Eingebürgerten. Zugleich erhalten sie überdurchschnittlich oft Arbeitslosengeld.
Syrer sind in den vergangenen zehn Jahren zu einer der größten Communitys in Österreich gewachsen. Laut Statistik Austria stellten sie die achtgrößte Gruppe der zugewanderten Personen. Konkret leben in Österreich gut 95.000 Syrer. Seit 2015 sind sie die Bevölkerungsgruppe mit dem größten Zuwachs. Damals waren nur etwas mehr als 11.000 Personen aus Syrien hier ansässig.
Anfang des Jahrtausends waren Syrer in der österreichischen Gesellschaft überhaupt noch kaum repräsentiert. Die entsprechende Community umfasste gerade einmal etwa 2.000 Menschen.
Österreich eines der Hauptzielländer
Die zunehmende Gewalt in Syrien löste Mitte des vergangenen Jahrzehnts eine starke Fluchtbewegung aus, bei der Österreich zu einem der Hauptziel-Länder wurde. Speziell in jüngster Zeit waren Syrer stets die Gruppe mit den meisten Asyl-Anträgen in Österreich. So waren von den heuer in den ersten zehn Monaten 21.275 gestellten Asyl-Ansuchen 12.134 von Syrern.
Die Chance, in Österreich Asyl zu erhalten, ist groß. Heuer wurden von Jänner bis Oktober 11.366 Anträge positiv beschieden, nur 4.647 negativ. Bei den negativen integriert sind aber auch etliche, die zu subsidiärem Schutz führten.
Syrer sind besonders jung
Die starke Fluchtbewegung nach Österreich spiegelt sich auch in der Einbürgerungsstatistik wider. In den ersten drei Quartalen erhielten 1.699 Personen aus Syrien die österreichische Staatsbürgerschaft. Das sind 17,5 Prozent aller Eingebürgerten, womit Syrer die größte Gruppe darstellen.
Besonders auffällig ist, dass die in Österreich lebenden Syrer besonders jung sind. Das Durchschnittsalter beträgt 25,7 Jahre, jenes der Österreicher liegt bei 45,2 Jahren. Einzig Afghanen haben ebenfalls einen Schnitt von unter 30 Jahren. Teils hängt dies wohl auch damit zusammen, dass die Geburtenrate bei Syrerinnen mit durchschnittlich drei Kindern sehr hoch ist. Gering ist mit einem Anteil von etwa einem Viertel die Berufstätigkeit von Syrerinnen. Auch männliche Syrer sind überdurchschnittlich oft ohne Beschäftigung.
81 Prozent fühlen sich in Österreich beheimatet
Ebenfalls bemerkenswert ist, dass sich die syrische Community stark auf Wien konzentriert. Rund die Hälfte der Bürger dieses Herkunftslandes lebt in der Bundeshauptstadt.
Laut “Statistischem Jahrbuch Migration und Integration” fühlen sich knapp 81 Prozent der Syrer zu Österreich zugehörig. Das ist deutlich höher als der Schnitt bei zugezogenen Personen (73 Prozent).
Es gab aber trotz der schwierigen Lage in Syrien auch während der vergangenen Jahre Personen, die Österreich wieder verlassen haben. Im Vorjahr wurden 1.356 Wegzüge registriert. Allerdings umfasst diese Zahl auch Personen, die allenfalls in andere Staaten weitergewandert sind. (APA / Red.)
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