Terror-Morde in Wien: Prozess gegen sechs mutmaßliche Mittäter startet
Vier Menschen tötete Wien-Attentäter Kujtim F. (20) am 2. November 2020, zerstörte in neun Minuten die Leben vieler anderer. Zwei Jahre später wird am Dienstag am Wiener Landesgericht ein Schwurprozess gegen mutmaßliche Unterstützer des Attentäters von Wien eröffnet.
Angeklagt sind sechs Männer im Alter zwischen 22 und 32 Jahren. Ihnen werden im Wesentlichen die Verbrechen der Beteiligung an terroristischen Straftaten in Verbindung mit Mord, terroristische Vereinigung und kriminelle Organisation vorgeworfen. Mit ihrer Hilfe soll der Attentäter an seine Waffen und Munition gelangt und in seinen terroristischen Absichten bestärkt worden sein.
Tschetschene half beim Organisieren der Waffe
Auf 117 Seiten erhebt die Anklage schwere Vorwürfe gegen die sechs “Jugendfreunde” des Islamisten. Sie sollen zumindest in die Pläne um den Anschlag eingeweiht gewesen sein sollen. Bereits im Oktober 2021, gelang es Ermittlern zu rekonstruieren, wie der Wiener Islamist zu seiner Waffe kam. Ein gebürtiger Tschetschene, Adam M., soll als Mittelsmann fungiert haben. Waffe und Munition habe ein Slowene geliefert. Er soll nicht nur die Patronen einige Wochen vor dem Anschlag über den Tschetschenen an den Attentäter verkauft, sondern auch das AK-47-Sturmgewehr besorgt haben. Angeblich schon im Juni 2020, wie er selbst. bei seiner Einvernahme zu Protokoll gab. Die Übergabe habe in der Umgebung des Wiener Praters stattgefunden. Kujtim F. habe dabei in einem Kuvert 3000 Euro übergeben – 500 davon als Provision für den Tschetschenen. Für das Sturmgewehr wollte sich der Attentäter später eigentlich in der Slowakei Munition besorgen, scheiterte aber wegen eines fehlenden Waffenscheins. Letztendlich habe er sie dann offenbar von dem Slowenen bekommen. Burak K., ein enger Vertrauter, soll gefälschte Dokumente für die geplante Flucht von Kujtim F. organisiert haben.
Hilfe bei den letzten Vorbereitungen
Nur wenige Stunden vor dem Anschlag sollen der Tschetschene und ein Afghane sich dann in die Wohnung des Attentäters begeben und diesem bei den letzten Vorbereitungen zum Anschlag, insbesondere bei der Aufbereitung und Munitionierung der Tatwaffen sowie der Herstellung einer Sprengstoffgürtelattrappe zur Hand gegangen sein. Die Hauptverhandlung wird sich über mehrere Monate erstrecken, Urteile wird es frühestens im Februar 2023 geben. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
eXXpress auf Spurensuche einer Radikalisierung
Es ist das Jahr 2015. Die Fußballer von El Buhari sind gerade Vizemeister eines österreichischen Kleinfeld-Turniers geworden. Für ein Foto posieren sie mit der Flagge Albaniens. Ihr jüngster Spieler hebt den rechten Zeigefinger zum „IS-Gruß“. Fünf Jahre später wird er neun Minuten lang durch die Wiener Innenstadt laufen, wahllos mit einem Sturmgewehr auf Menschen schießen, vier von ihnen töten. Die Spuren der Radikalisierung des in Wien geborenen Attentäters führten in ein islamisches Gebetshaus in Meidling. Nach dem Anschlag am 2. November 2020 wurde die Moschee behördlich geschlossen.
Mitten in Wien wird Hass gepredigt
Die “Islamische Glaubensgemeinschaft Österreichs” wehrte sich dagegen – konnte eine Wiedereröffnung erwirken. Brisant: Auch Monate nach der Tat predigte dort noch immer jener Imam, der wohl auch Kujtim F. in den Islamismus trieb. Der eXXpress veröffentlichte Material, das beweisen konnte, dass die Moschee ein Hort der radikalen Islamisten-Szene ist. Es waren abscheuliche Tonaufnahmen, voller Antisemitismus und Hass auf unsere christlich-abendländische Kultur. Durch den Druck, den der eXXpress mit dem Bericht aufbauen konnte, wurde der gefährliche Imam schließlich entfernt. Ein kleiner Etappensieg im langen Kampf gegen den Terror.
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