Terrorfahrer von Graz tot in Zelle gefunden – mit Abschiedsbrief!
Alen R. (33), der Terrorlenker von Graz, wurde mehr als acht Jahre nach seinem Anschlag tot in seiner Zelle aufgefunden. Im Juni 2015 hatte er in der Innenstadt drei Personen getötet und 36 weitere verletzt. Die Justizwachebeamten fanden einen Abschiedsbrief bei seiner Leiche.
Es war eines der schlimmsten Verbrechen der österreichischen Kriminalgeschichte, und es ereignete sich am 20. Juni 2015 um die Mittagszeit. Die Grazer flanierten gerade durch die Innenstadt und saßen in Schanigärten, wie sie es an Samstagen wie diesem zu tun pflegen. Plötzlich waren Schreie zu hören und Panik brach aus.
Alen R. hatte in einem zwei Tonnen schweren, grünen SUV vom Typ Daewoo Rexton eine beispiellose Terrorfahrt begonnen. So etwas hatte die Stadt bisher noch nicht erlebt. Über zwei Kilometer hinweg jagte er rücksichtslos Passanten hinterher und tötet dabei drei.
Gericht: Es war „geplanter Massenmord“
Der damals 28-jährige Terrorfahrer war als Kind aus dem Bosnienkrieg nach Österreich geflohen. In weißem Anzug präsentierte er sich anschließend vor Gericht. Anscheinend wollte er im Gewand eines vermeintlichen Unschuldsengels auftreten. „Ich habe aus Angst gehandelt“, behauptete er.
Von einem „geplanten Massenmord“ sprach das Gericht. Die Geschworenen bescheinigten ihm einstimmig volle Zurechnungsfähigkeit. Nein, das war keine Panikhandlung oder Amokfahrt, wie manche meinten. Das Urteil lautete somit: lebenslange Haft!
Bei morgendlichem Rundgang Leiche entdeckt
Nun hat der Grazer Terrorist mit 33 Jahren sein eigenes Leben beendet. Beim morgendlichen Routine-Kontrollgang fanden ihn Justizwachebeamte tot in seiner Einzelzelle, schreibt die „Krone“. Er war in der Haftanstalt Stein (NÖ) in der schwer bewachten Sonderabteilung eingesessen. Dort befinden sich nur verurteilte Terroristen, Mörder und andere Schwerverbrecher.
R. hinterließ einen Abschiedsbrief, der jetzt von den Behörden geprüft wird. Darin soll er unter anderem behaupten: „Ich bin unschuldig!“, berichtet die „Krone“. Es bleibt abzuwarten, ob das Schreiben tatsächlich mehr Licht auf die Hintergründe seiner Tat wirft.
Justizministerium bestätigt Selbstmord
Das Justizministerium bestätigte mittlerweile auf Anfrage den Selbstmord in der Justizanstalt Stein. Zugleich ersuchte eine Ressortmediensprecherin „um Verständnis, dass wir aus Datenschutzgründen keine weiteren Details zu dem Vorfall kommunizieren können.“ Selbstverständlich werde „jeder Vorfall geprüft“. Allen Mitarbeitern der Justizwache sei die Inanspruchnahme des psychologischen Dienstes angeboten worden, hieß es.
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