
Tipp kam von Kickl: Bergführer nach Einnahme von Wurmmittel im Spital
Schlimmer Husten, schlechte Sauerstoffsättigung, typische Covid-Lunge. Mit diesen Symptomen schleppte sich ein Mann in der Steiermark zum Hausarzt. Zuvor hatte er versucht, sich mit einem Wurmmittel für Pferde selbst zu behandeln. Der Arzt reagierte schnell und überwies den Schwerkranken ans nächstgelegene Spital nach Schladming.
Gerade noch habe man es geschafft, den 58-jährigen Bergführer vor der Intensivstation zu bewahren, ansprechbar sei er aber noch nicht. 13 Corona-Patienten werden in der obersteirischen Klinik zurzeit versorgt, elf davon ungeimpft. „Patienten, die meinen, ihre Corona-Infektion mit einem Wurmmittel bekämpfen zu können, hatten wir bislang aber noch nie“, erzählt ein Anästhesist in der „Krone“.
Wer hat das Medikament verschrieben?
Gerade in diesem Theater: 58a Bergführer, bds Covidpneumonie, Sättigung 79%, japsend nach Luft. Mit Sauerstoff 11L gerade auf 92%. Er habe eh Ivermectin eingenommen. What the hell ist hier los?
— Oliver Lammel (@LammelOliver) November 18, 2021
Der Mann habe das Entwurmungsmittel für Pferde vier Tage lang genommen und sich gewundert, warum sich sein Zustand nicht verbesserte. Welcher Mediziner dem Mann das rezeptpflichtige Medikament verschrieben hat, ist nicht bekannt: „Angeblich war es eine Frau. Aber man weiß ja nicht einmal, ob von einer Tier- oder Humanmedizinerin die Rede ist“, sagt der Arzt.
Mehrere Fälle in Österreich
Dass eine solche “Rosskur” komplett schiefgehen kann, haben bereits andere Fälle deutlich gezeigt. Im oberösterreichischen Mühlviertel entschieden sich mehrere Mitglieder einer Familie für eine Ivermectin-Behandlung. Zwei starben, zwei überlebten. Dass sie einen solch dramatischen Corona-Verlauf hatten begründeten sie damit, dass sie zu wenig von dem Anti-Wurm-Mittel eingenommen haben.
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