Der zwölfjährige Junge war mit seinem Vater in einem Bogenzentrum in Breitenstein in Kirchschlag (Oberösterreich) unterwegs. Er zielte auf eine unechte Monsterspinne, traf aber daneben – und stattdessen ein Rehkitz, das sich im Wald hinter der Zielscheibe versteckt hielt, wie die Kronen Zeitung berichtete.

Vater alarmierte sofort Jäger

„Als man merkte, was passiert war, hat der Vater sofort einen Jäger kontaktiert, und das Tier konnte auch rasch gefunden werden“, erklärte Jagdleiter Kaineder gegenüber der Krone.

Dem Jungen sei kein Vorwurf zu machen, betonte Kaineder. Er habe nicht absichtlich auf das Tier geschossen. Dass es sich um „einen perfekten Schuss“ handelte, mussten die Jäger dem jungen Bogenschützen aus dem Mühlviertel jedoch zugestehen – der Pfeil traf das Kitz direkt in die Leber.

Betreiber betont Sicherheitsmaßnahmen

Eine Anzeige wegen des Unfalls liegt den Behörden vor. „Die Sicherheitsvorschriften wurden alle eingehalten, aber abzäunen dürfen wir das Gelände nicht“, erklärte Bernhard Badegruber, Betreiber des Bogensportzentrums in Kirchschlag.

Laut Betreiber würden die Besucher durch Warnschilder über korrektes Verhalten informiert werden. Badegruber zeigte sich betroffen: „Am liebsten würden wir das Areal einzäunen. Das ist rechtlich nicht möglich, und der Waldbesitzer wäre nicht einverstanden. Wir tun alles, um die Sicherheit zu gewährleisten.“

Sorge um das Image des Bogensports

Der Betreiber fürchtet nun, dass sich der Vorfall negativ auf die öffentliche Meinung zu Bogensportparcours auswirken könnte. Warum das Rehkitz nicht geflohen war, als sich Menschen näherten, könne sich Badegruber nicht erklären.

Die Bogenjagd ist in Österreich verboten. Dennoch darf sich jeder eine Ausrüstung kaufen oder leihen, da Bogenschießen nicht unter das Waffengesetz fällt. Geschossen werden darf nur dort, wo keine Gefahr für Menschen oder Tiere besteht – also am besten in dafür vorgesehenen Bogenzentren.