SPÖ verbreitet Hysterie wegen Corona-Lockerungen – trotz superstrenger Regeln
Es wirkt nach künstlicher Aufregung: Gemäß zahlreichen SPÖ-Politikern riskiert die Regierung mit den geplanten Corona-Lockerungen einen “Kollaps” in den Spitälern. Wirklich einleuchtend ist das nicht, wenn man Österreichs Regeln mit denen anderer Länder vergleicht.
Die türkis-grüne Regierung will beim Sommer-Ministerrat am kommenden Mittwoch das Aus für die Quarantäne beschließen. Ab 1. August sollen Corona-Infizierte nur noch “Verkehrsbeschränkungen” unterliegen.
Bei der SPÖ läuten deshalb die Alarmglocken. Die Regierung gehe ein viel zu hohes Risiko ein, heißt es, und gebe das Corona-Management auf. Aber: Andere Staaten – etwa die Schweiz – haben sich schon vor Monaten von der Quarantäne-Regelung verabschiedet. Die Aufregung wirkt eher wie eine Kampagne, um die Regierung lächerlich zu machen. Dass als Folge davon Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Touristen im Alltag viel stärker eingeschränkt sind, scheint die SPÖ bereitwillig in Kauf zu nehmen.
Hacker: "Völlig inakzeptabel"
Die beiden roten Landeshauptleute Michael Ludwig und Peter Kaiser sind klar gegen das Quarantäne-Aus – von Hans Peter Doskozil hört man zurzeit wenig. Kaiser und Ludwig verweisen dabei auf die wachsende Zahl an Infektionen und Hospitalisierungen.
Lautstark meldet sich auch Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zu Wort. Er spricht von einer Selbstaufgabe des Gesundheitsministeriums. “Ich finde es erstaunlich und halte es auch für völlig inakzeptabel”, erklärte er im Ö1-Mittagsjournal. “Der Gesundheitsminister denkt darüber nach, alle Maßnahmen abzuschaffen. Das geht sich nicht aus”.
Wien will sich dagegen wehren
Offensichtlich wird Wien – einmal mehr – die Lockerungen nicht mitmachen: “Ich bin absolut nicht einverstanden, dass da in der Bundeshauptstadt Experimente durchgeführt werden. Wir haben nächste Woche eine Sitzung mit dem Minister und ich gehe davon aus, dass dieser Spuk bis dahin ein Ende hat.”
Gesundheitssprecher Philip Kucher sprach am Freitag von einem gefährlichen und unverantwortlichen Spiel der Regierung. Das Gesundheitswesen könne neuerlich an seine Grenzen gebracht werden. Die Regierung habe das Pandemie-Management einfach aufgegeben.
Österreich hat EU-weit die strengsten Corona-Regeln
Nun, man kann über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie unterschiedlicher Meinung sein. Dass Hysterie weder gesund, noch begründet ist, hat bereits TV-Medicus Dr. Marcus Franz mehrmals betont. Bei nüchternem Blick auf die Daten erscheint die Hysterie auch nicht begründet. In Österreich gelten nämlich zurzeit die EU-weit strengsten Corona-Regeln. Das belegt der Covid-19 Government Response Stringency Index, den Forscher der Universität Oxford entwickelt haben.
Die Volksrepublik China ist noch restriktiver als Österreich
Das Instrument ermöglicht, die politischen Reaktionen der Länder auf die Coronavirus-Pandemie zu vergleichen. Österreich liegt seit Wochen an der Spitze. Die neun Kriterien, die für die Berechnung des Stringency Index herangezogen werden, sind: Schließung von Schulen, Schließung von Arbeitsplätzen, Absage von öffentlichen Veranstaltungen, Einschränkung öffentlicher Versammlungen, Schließung öffentlicher Verkehrsmittel, Aufforderung, zu Hause zu bleiben, öffentliche Informationskampagnen, Einschränkung interner Bewegungen und internationale Reisekontrollen.
Immerhin: China ist noch bedeutend strenger als Österreich. Insofern besteht auch noch Luft nach oben.
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