Trotz Verurteilung: Polizisten müssen Geldstrafe an Syrer zahlen
Er wurde verurteilt zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt, weil er bei den Ausschreitungen zu Ostern 2022 in Schweden einen Polizisten schwer verletzt hatte. Nun die Wende: Fünf Polizisten müssen eine hohe Geldstrafe an den syrischen Migranten zahlen.
Schockierende Wende: Fünf Polizisten wurden dazu gezwungen, eine Geldstrafe an einen syrischen Migranten zu zahlen – obwohl dieser verurteilt wurde, weil er einen der Beamten bei Ausschreitungen im Zusammenhang mit einer Koranverbrennung zu Ostern 2022 im Stadtpark von Örebro (Schweden) schwer verletzt hatte.
Die Beamten müssen insgesamt 12.650 schwedische Kronen (1122 Euro) aus eigener Tasche an den 45-jährigen Syrer zahlen, der wegen seiner Rolle bei den Ausschreitungen zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt wurde.
"Hier läuft etwas furchtbar schief"
“Ich habe das Gefühl, dass hier im Rechtssystem etwas furchtbar schief gelaufen ist. Wir sind da und machen unseren Job, aber einzelne Polizisten müssen aus ihrer eigenen Tasche an Leute zahlen, die uns wirklich tot sehen wollten”, sagt Aleksandar Jeremic, der eine Gruppe in einem Zivilprozess anführt, an dem die örtliche Polizei von Botkyrka beteiligt ist und der nun einer der fünf Polizisten ist, die zur Zahlung der Gerichtskosten an den ausländischen Staatsangehörigen verurteilt wurden, wie die dänische Zeitung “Dagens Nyheter” berichtet.
Polizisten mit Steinen attackiert
Mehrere Polizisten wurden damals von steinewerfenden Randalierern angegriffen und verletzt. Unter ihnen war Johan Westberg, der mit einer schweren Gehirnerschütterung und Handverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die vollständige Heilung wird voraussichtlich noch Jahre dauern. Fünf Polizisten klagten den Syrer daraufhin wegen “grober Sabotage gegen den Polizeibetrieb” an.
Klage zurückgezogen
Die Richter argumentierten jedoch, dass die Beamten in einem Fall von “grober Sabotage gegen den Polizeibetrieb” keinen Anspruch auf Schadenersatz haben, da es sich um ein Verbrechen gegen den Staat und nicht gegen einzelne Polizeibeamte handelt. Aufgrund dieser Feststellung hatten die Beamten keine Aussicht, ihren Fall zu gewinnen, und die Klage wurde zurückgezogen.
Nach der Prozessordnung gilt jedoch jeder, der seine Zivilklage zurückzieht, als “Verlierer” und muss die Anwaltskosten der Gegenpartei zahlen. Dies ist in diesem Fall geschehen, sodass die schwer verletzten Polizisten gezwungen sind, dem Syrer, der sie angegriffen hat, Schadenersatz zu zahlen.
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