Auch dieses Jahr wurde der italienische Badeort Lignano Sabbiadoro zu Pfingsten wieder zum Hotspot für tausende österreichische Jugendliche. Unter dem Motto „Tutto Gas“ reisten sie in Scharen an, um dort ausgelassen zu feiern – mit viel Alkohol, Musik und wenig Rücksicht. Die mehrtägige Party an der Strandpromenade sorgt zunehmend für Ärger bei Einheimischen.

Bilder aus der Nacht zeigen vermüllte Straßen, herumliegende Dosen und zertrampelte Grünflächen. Die Stimmung in der italienischen Bevölkerung kippt spürbar. Die lokale Nachrichtenplattform Nordest24 zitiert wütende Anwohner: Von einer „jährlichen Invasion der Barbaren“ ist die Rede. Eine andere Stimme meint: „Ausländer tun diese Schandtaten zuhause nicht, weil sie wissen, dass sie eine Geldstrafe riskieren.“

Diskussionen über Tourismus gehen weiter

Dabei wurde in diesem Jahr bereits im Vorfeld versucht, gegenzusteuern: Die Behörden verschärften die Regeln deutlich. Der Strand ist ab 20 Uhr gesperrt, Lokale müssen spätestens um 2 Uhr schließen, und der Verkauf von Alkohol ist nur noch in offenen Gläsern in Gastronomiebetrieben erlaubt – Flaschen oder Dosen sind tabu.

Trotz der aufgeheizten Stimmung meldet die Polizei bisher nur vereinzelt Vorfälle. Neben einem Raub kam es zu einigen Rangeleien, größere Ausschreitungen blieben bislang aus. Unterstützung erhalten die lokalen Einsatzkräfte auch von österreichischer Seite.

Zusätzlich zeigt auch das italienische Militär an diesem Wochenende Präsenz in der Region – allerdings nicht nur wegen der Partyszene, sondern auch wegen eines Großkonzerts von Popstar Cesare Cremonini, zu dem rund 30.000 Besucher erwartet werden.

Trotzdem bleibt für viele Italiener nach diesem Wochenende ein bitterer Nachgeschmack. Die Diskussion über Tourismus, Respekt und Verantwortung dürfte damit auch 2025 weitergehen.