TV-Medicus: Impfpflicht-Aus ist gut, nun sollte die Politik ehrlicher werden
In der neuen “Medicus”-Folge spricht Top-Mediziner Dr. Marcus Franz mit eXXpress-Moderatorin Julia Raich über das Aus für die Impfpflicht, wie es mit der Corona-Pandemie weitergehen dürfte und die Hauptfehler der Politik, vor allem in der Kommunikation. Mehr Ehrlichkeit ist gefragt.
Monatelang sorgte die Impfpflicht für innenpolitische Debatten, nun wurde sie ausgesetzt, und das ist gut, unterstreicht Top-Mediziner Dr. Marcus Franz im “Medicus”-Talk mit eXXpress-Moderatorin Julia Raich. “Das lange Hin-und-her-Gezerre ist zu Ende.”
Nun sollte die Politik die Menschen konkret und besser als bisher über sämtliche Risiken betreffend Covid informieren. Ebenso sollte die Regierung die beiden neuen Totimpfstoffe bewerben. Einer davon – Novavax – wird in Österreich bereits verabreicht.
Bei Prognosen ist Franz zurückhaltend. In den bevorstehenden warmen Monaten dürfte die Corona-Welle abklingen, um danach im Herbst wieder zurückzukehren – nur wie? Noch gefährlicher? Mit einer weiteren Variante? “Das weiß kein Mensch”, sagt der Top-Arzt. “Man kann das nur schätzen oder eigentlich raten.”
Gefährlichkeit dürfte langfristig sinken
Fakt ist: Respiratorische Viren pendeln sich in der Regel auf einem bestimmten “Gefährlichkeitslevel” ein, und der ist voraussichtlich geringer als in den vergangenen zwei Monaten. “Das Virus kann sich nicht so gut verbreiten, wenn es zu gefährlich ist.” Somit bestehe eine berechtigte Hoffnung, dass die Corona-Zukunft weniger dramatisch wird als bisher.
Schwere Fehler wurden bisher vor allem in der Informationspolitik begangen. “Zuerst wurde die Impfung als Allheilmittel und alleiniger Ausgang aus der Pandemie angepriesen. Als sie dann nicht so wirksam war, wie kommuniziert, hat das viele Leute enttäuscht.”
Man hätte von Anfang an klar machen müssen, dass es sich um keine Impfung im althergebrachten Sinn handelt, sondern um “einen Selbstschutz, der primär einen beschwerlichen Verlauft verhindert”. Die verfehlte Informationspolitik aufgrund einer mangelnden Datenlage habe viel “Ernüchterung und Enttäuschung im Volk produziert”.
Es gibt kein Arzneimittel ohne Nebenwirkungen
Vor allem führt die Impfung zu keiner sterilen Immunität, weil sie die Infektionsketten nicht unterbrechen kann. Dass die bisherigen Impfungen im übrigen nicht frei von Nebenwirkungen sind, ist bereits aus den Zulassungsstudien hervorgegangen.
“Doch das wurde beiseite geschoben. Das war ein Teil des Problems. Es ist besser, das offen zuzugeben.” Und: “Es gibt kein Arzneimittel auf der Welt, das nebenwirkungsfrei und komplett sicher ist.” Manche haben mehr, andere weniger Nebenwirkungen, aber keines hat gar keine Nebenwirkungen. Wichtig wäre auch zu kommunizieren, für wen die Impfung wirklich gut ist.
Man kann den Bürgern nicht immer Angst machen
Die Impfung samt Durchseuchung durch die Omikron-Variante könnte die pandemische Situation auf jeden Fall dauerhaft verbessern und womöglich sogar beenden. Die neuen Totimpfstoffe könnten helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Wie die Politik nun ihre Kommunikation verbessern sollte und warum es gerade jetzt wichtig ist, den Menschen die Angst zu nehmen – das alles erfahren Sie in diesem spannenden Medicus-Talk.
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