Um Persönlichkeit zu testen: Italien führt psychologische Tests für Richter ein
Die italienische Regierung hat grünes Licht für die Einführung psychologischer Eignungstests für den Zugang zum Richterberuf ab 2026 gegeben. Damit soll die Persönlichkeit der Bewerber für den Richterberuf bewertet werden.
Der Beschluss löste Protest bei der Richtervereinigung ANM aus. Bereits Anfang März waren entsprechende Pläne bekannt geworden. Der Oberste Richterrat (CSM) wird Universitätsprofessoren für Psychologie ernennen, die – auf Empfehlung des nationalen Universitätsrats, eines unabhängigen Organs der Universität – Teil der Beurteilungskommission sein werden.
Das Gespräch über die psychologische Eignung findet während der mündlichen Prüfung statt. Als Vorbild dienen die Tests für Polizeibeamte. Diese bilden die Grundlage für das künftige psychologische Eignungsgespräch, das vom Vorsitzenden des Prüfungsausschusses geleitet wird.
Präsident der Richtervereinigung droht mit Streik
Der Präsident der Richtervereinigung ANM, Giuseppe Santalucia, drohte mit einem Streik gegen die Pläne der Regierung zur Einführung der Eignungstests. “Hier will man in der öffentlichen Meinung den Eindruck zu wecken, dass die Richter eine psychische Kontrolle brauchen. Es handelt sich um einen irrationalen Beschluss”, kritisierte Santalucia.
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