Ungeimpfte Pflegekräfte überfluten Zeitungen mit Job-Inseraten
Ab 16. März gilt in Deutschland eine Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitsbereich. Einige wollen sich weiterhin nicht impfen lassen. Nun werden deutschen Zeitungen mit Annoncen ungeimpfter Pflegekräfte überschwemmt, die sich nach neuen Jobs umsehen. Eine geplante Aktion?
In sämtlichen Lokalzeitungen häufen sich im Annoncenbereich Stellengesuche von ungeimpften Pflegekräften, die wegen der nahenden Impfpflicht im Gesundheitssektor vor der Arbeitslosigkeit stehen. Das berichten mehrere Medien aus Deutschland.
Der Hintergrund: Ab dem 16. März gilt in Deutschland im Gesundheitsbereich die Corona-Impfpflicht. Von da an müssen Mitarbeiter in Spitälern, Altenheimen und Pflegereinrichtungen geimpft oder genesen sein.
Dahinter steckt eine Aktion, doch sind nicht alle Anzeigen Fake
Im “Oberlausitzer Kurier” wurden jüngst 126 Anzeigen dieser Art veröffentlicht. Dahinter dürfte eine geplante Aktion stehen, wie einige Medien nun berichten. Sie verweisen auf die plötzliche Häufung solcher Anzeigen, die teils sehr kurzen Mobil-Nummern, die ähnliche Wortwahl und die wiederkehrende Kritik an der Impfpflicht. Oft sind da Formulierungen wie: “muss wegen Impfpflicht neues Betätigungsfeld suchen”. “T-Online” und der Rundfunk Berlin-Brandenburg berichten von angegebenen Nummern, über die sie niemanden oder nicht die richtige Person erreicht haben. Sie stießen auch auf Aktionen in Telegram-Gruppen.
“Focus” hat mit der Pflegerin Christine Krause gesprochen, die in einem Heim für Demenzkranke in der Oberlausitz arbeitet. Sie erzählt: “Die Aktion war abgesprochen, aber die Anzeigen sind kein Fake. Hinter den Anzeigen stecken wirkliche Kollegen aus dem Pflegebereich, die die Impfpflicht betrifft.” Sie selbst habe sich mit Kollegen ebenfalls “abgesprochen, um ein Zeichen zu setzen.” Focus konnte auch per Kurznachricht mit den Anzeigenstellern erfolgreich Kontakt aufnehmen. “Diese Anzeige stammt von mir, weil ich in Ungewissheit lebe”, schrieb einer
Ungeimpfte kommen nach Jobverlust "nicht wieder zurück"
Durch die Flut an Anzeigen soll die Aufmerksamkeit auf ein drohendes Problem gerichtet werden. Das Gesundheitssystem leidet ohnehin unter personellen Engpässen. Nur die Impfpflicht werden weitere Angestellte ihrem Beruf künftig nicht mehr nachkommen können. Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß rechnet dennoch nicht mit einer Kündigungswelle, wie er der “Bild am Sonntag” sagt. Patientenschützer Eugen Brysch sagte ebenfalls zur “Bild”: “Wer ungeimpft ist und wegen der Impfpflicht seinen Job aufgibt, kommt nicht wieder zurück.”
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