"Unsolidarisch": Seniorenheim verbietet Pensionisten Elektrogeräte
Kaffeemaschinen, Ventilatoren, Wasserkocher: All das dürfen die Bewohner eines Altersheims künftig nicht mehr in ihren Zimmern haben. Die ausschließlich eigennützige Verwendung von Energie sei “unsolidarisch”, bei Nicht-Einhaltung des Verbots drohen den Pensionisten Strafen.
Um in der bevorstehenden Krise Strom zu sparen, hat ein Pflegeheim im deutschen Elmshorn per Brief verkündet, ab 1. September alle Elektrogeräte der Bewohner einsammeln zu wollen. Da die Stromkosten zukünftig in die Höhe schießen werden, sei die Nutzung der Geräte “unsolidarisch”. Zu den betroffenen Gegenständen zählen Wasserkocher, Eierkocher, Mini-Kühlschränke, Ventilatoren oder Kaffeemaschinen. “Wir werden zum 28. August alle genannten Geräte Stromfresser – einsammeln und einlagern oder an die Angehörigen zur Verwahrung geben”, heißt es in einem Schreiben von Heimleiter Burkhard Herrmann.
"Egoistische Nutzung von Zusatzgeräten"
Im Brief der Heimleitung lässt “der Heimleiter keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sein Elektrogeräte-Verbot auch gegen Widerstände von Bewohnern oder Angehörigen durchsetzen werde. So droht er damit, bei fehlender Unterstützung beim Amt für Soziales monatliche Nutzungsgebühren für die verbotenen Geräte zu beantragen – in Höhe von 30 bis 60 Euro pro Gerät im Monat”, schreibt Reitschuster.de in Bezug auf einen Zeitungsartikel des Schleswig-Holsteiner Zeitungsverlag. Der Heimleiter bestätigt in dem Info-Brief: ‘Ja, die Gebühren sollen abschrecken, weil die egoistische Nutzung von Zusatzgeräten die Heimkostenerhöhung Dritter nach sich zieht, unsolidarisch ist und die Gesamtanstrengungen der Gesellschaft hinsichtlich Energieeinsparung ignoriert.“ Das Pflegeheim beschreibt sich auf seiner Homepage als sehr familiär – auf Google hat es jedoch nur eine Bewertung von 1,5 Sternen. Benutzer schreiben von katastrophalen Zuständen und verwahrlosten Bewohnern.
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