Zahlreiche Personen, darunter Stand-Up-Paddler und Segelboote mussten im Flachgau aus Seenot gerettet werden. Insgesamt wurden mehr als zehn Einsätze auf dem Wallersee, Obertrumersee, Wolfgangsee und Mondsee durchgeführt. Mehr als 30 Einsatzkräfte der Wasserrettung standen mit Booten und Fahrzeugen stundenlang im Einsatz.

Die Feuerwehr war mit 640 Mann von 33 Feuerwehren bei knapp 200 Einsätzen im ganzen Bundesland unterwegs. Neben den Personenrettungen auf den Seen mussten hauptsächlich umgestürzte Bäume entfernt, vereinzelt Vermurungen beseitigt und Keller ausgepumpt werden, sagte Josef Hoffmann vom Landesfeuerwehrkommando.

Großeinsätze in Oberösterreich

Auch im Bezirk Vöcklabruck (Oberösterreich) wurden die Feuerwehren und die Wasserrettung zu zahlreichen Bootsbergungen alarmiert. Schwimmer und Bootsbesatzungen von Segel- und Elektrobooten konnten trotz zeitgerechter Auslösung der Sturmwarnungen auf den oberösterreichischen Seen das Ufer aus eigener Kraft nicht mehr erreichen – darunter auch eine schwangere Frau.

In Ranshofen (Bezirk Braunau am Inn) machte die Feuerwehr für ein Notarztteam die Straße von umgestürzten Bäumen frei, das einen zu reanimierenden Patienten ins Krankenhaus brachte. In der Stadt Braunau stürzte ein Baum auf ein Fahrzeug – Einsatzkräfte befreiten eine eingeklemmte Person aus dem Wagen. Kurz vor 20.00 Uhr löste ein Blitzschlag einen Wohnhausbrand im Stadtgebiet von Braunau aus.

Im Bezirk Schärding hatte “die kurze aber sehr intensive Sturmfront” den ganzen Bezirk im Griff, so Bezirksfeuerwehrkommandant Alfred Deschberger. Hauptsächlich waren Bäume über Straßen oder auf Häuser gestürzt, Keller mussten ausgepumpt werden und in einigen Gemeinden, wie etwa Andorf, wurden Teile von Dächern abgedeckt. Einige Fahrzeuge waren zwischen Bäumen eingeschlossen – in Freinberg stürzte ein Baum auf ein Auto in dem sich eine Person befand. Der Lenker blieb unverletzt, war aber geschockt. Die Feuerwehren der Gemeinde Freinberg unterstützten auch Kameraden im bayerischen Passau. Auch am Sonntag werden noch Aufräumeinsätze der Feuerwehren erforderlich sein.

Alle Hände voll zu tun hatten Feuerwehren im ganzen Land. Alleine in Oberösterreich kam es zu 700 Einsätzen.Feuerwehr Oberösterreich

Murenabgänge in Tirol

Und auch in Tirol gab es am Samstagabend Gewitter mit Starkregen, die die Pegel wieder ansteigen ließen und zu zahlreichen Einsätzen führten. Im Kaiserwinkl im Tiroler Unterland stürzten Bäume auf eine viel befahrene Straße. Im Valsertal (Bezirk Innsbruck-Land) ging einmal mehr eine Mure ab. Einen Felssturz gab es im Pitztal – und in Fiss (Bezirk Landeck) ging ein Bach über und sorgte für eine Überschwemmung.

Ein starkes Unwetter hat Samstagabend in Oberösterreich zu teilweise schweren Schäden geführt. Mehr als 170 Feuerwehren rückten mit rund 2.500 Mann zu über 700 Einsätzen aus. Im Bild. Ein vom Sturm abgedecktes Dach das in der Nacht auf Sonntag, 08. August 2021 in Braunau am Inn auf einen Bus geschleudert wurde.APA

Noch nicht vorbei

Für den Sonntagnachmittag kündigten sich erneut kräftige Regenschauer an. Vermurungen und Überschwemmungen waren nicht ausgeschlossen, weshalb seitens der Landeseinsatzzentrale ein Appell an die Bevölkerung gerichtet wurde. „Die Pegelstände haben bereits zum Teil die Marke eines fünfjährlichen Hochwassers überschritten”, so Elmar Rizzoli von der Landeseinsatzleitung. Die Situation werde laufend beobachtet – dennoch sei die Bevölkerung aufgerufen, unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden, Wasserabläufe und Kellerschächte abzudecken.

Auch von Kärnten bis ins Burgenland sind im Laufe des Nachmittages teils kräftige Gewitter prognostiziert. Nach Angaben der Unwetterzentrale muss an der Alpennordseite und im Nordosten mit schauerartigem Regen gerechnet werden.

(APA/red)