
„Venator“ schlägt zu: Polizei zerschlägt selbsternannte „Pädophilen-Jäger“
400 Polizisten, Cobra, Wega – und ein großes Schweigen. In einer konzertierten Aktion stürmte die Polizei am Freitagmorgen Wohnungen in sieben Bundesländern. Was als geheimnisvolle Operation begann, entpuppt sich nun als Schlag gegen die „Pedo-Hunter“-Szene, der Selbstjustiz und schwerwiegende Straftaten vorgeworfen werden.

Die festgenommenen Personen stammen aus der sogenannten „Pedo-Hunter“-Szene, die vermeintlich gegen Sexualstraftäter vorgingen – in Wahrheit aber Menschen grundlos denunzierten und dabei selbst gegen Gesetze verstieß. Die Verdächtigen hatten offenbar Homosexuelle im Visier, von denen sie glaubten, sie seien pädophil, berichtet die Landespolizeidirektion Graz.
Es handelte sich laut Polizei um „Hate Crime“-Delikte – also aus Vorurteilen motivierte Straftaten, begangen aus Hass gegen bestimmte Personengruppen, insbesondere aufgrund ihrer sexuellen Orientierung. Kein einziges der Opfer steht aber im Verdacht pädophiler Handlungen, wie die Polizei unterstreicht. Die Täter missbrauchten dieses Etikett offenbar bewusst, um Hass zu rechtfertigen.
Cobra, Wega, 400 Beamte – und laufende Ermittlungen
Der Einsatz mit dem Namen „AG Venator“ – lateinisch für „Jäger“ – läuft weiter. Mehr als 400 Beamte waren und sind im Einsatz. Laut Polizei kam es zu mehreren Festnahmen sowie zur Sicherstellung umfangreicher Beweismittel.
Generalmajor Joachim Huber, stellvertretender Landespolizeidirektor der Steiermark, wird im Laufe des Vormittags weitere Details bekanntgeben.
Die Hausdurchsuchungen wurden in sieben Bundesländern durchgeführt. Der Einsatz erfolgte mit Spezialkräften des Einsatzkommandos Cobra und der Wega erfolgte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz. Laut Krone sollen Verdächtige auch der Identitären Bewegung zugeordnet werden.
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