Vier Tote und 14 Vermisste nach Hochhausbrand in Valencia
Nach dem Hochhausbrand in Valencia mit mindestens vier Toten werden in der ostspanischen Hafenstadt noch 14 Menschen vermisst. Das bestätigte eine Vertreterin der Regionalregierung am Freitagmorgen. “Wir haben bisher 14 Mensch, die nicht lokalisiert werden konnten”, sagte Pilar Bernabé.
Endgültig sei diese Zahl aber nicht. Ein Vertreter der Stadtverwaltung, der namentlich nicht genannt werden wollte, hatte in der Nacht von 19 Vermissten gesprochen. Bis zum frühen Morgen konnte das Feuer weitgehend gelöscht werden. Mit dem ersten Tageslicht wurde dann das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Von der erst vor wenigen Jahren fertiggestellten Wohnanlage, von der ein Flügel 14 Stockwerke und der andere zwölf Stockwerke hoch ist, blieb nur ein schwarzes Gerippe aus Stahlbeton zurück. “So eine Tragödie hat Valencia noch nicht erlebt”, sagte die Bürgermeisterin und rief eine dreitägige Trauerzeit für die Stadt aus.
Der Brand war am späten Donnerstagnachmittag im vierten Stock des Wohnblocks ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet. Das Haus mit 138 Wohnungen stand innerhalb kurzer Zeit vollständig in Flammen. Die Feuerwehr entdeckte bei den Löscharbeiten vier Todesopfer, mindestens 14 weitere Menschen wurden verletzt.
Valencia
— Gorka 5.81 (@gorka581) February 22, 2024
Bombero saltando a colchón de rescate tras atrapamiento por llamas. Sin palabras...
Mucho ánimo al personal interviniente
Video de RRSS pic.twitter.com/GO0MxozQBt
In der Stadt riecht es nach verbranntem Gummi
Die erst vor wenigen Jahren fertiggestellte Hochhausanlage mit mehreren Blöcken und 138 Wohnungen auf bis zu 15 Stockwerken stand in kürzester Zeit komplett in Flammen. Zeitweise glich sie einer riesigen Fackel, darüber eine riesige schwarze Qualmwolke. Das Feuer sei in einer Wohnung in einem der unteren Stockwerke ausgebrochen und habe sich über die Fassade aus brennbaren Materialien auch wegen starker Winde rasant ausgebreitet, erklärten Experten in spanischen Medien. Anrainer berichteten, in dem Stadtteil habe es intensiv nach verbranntem Gummi gerochen.
Im Fernsehen war zu sehen, wie die Fassade des Gebäudes vom Erdgeschoss bis zum Flachdach lichterloh brannte. Ein Experte sagte im Fernsehen, die Fassade habe aus Aluminiumpaneelen bestanden, unter denen eine Schicht aus Dämmstoff angebracht war. Brennende Fassadenteile lösten sich vom Gebäude und stürzten in die Tiefe, wo sie auch am Boden weiter brannten. Das Unglück in Valencia weckt düstere Erinnerungen an die Grenfell-Brandkatastrophe in London im Juni 2017. Bei dem Hochhausbrand im Stadtteil Kensington kamen damals 72 Menschen ums Leben. Das Feuer war in einem der unteren Stockwerke ausgebrochen und breitete sich ebenfalls rasend schnell über die Fassadendämmung des Sozialbaus aus. Die Feuerwehr riet den Menschen damals zunächst, in dem brennenden Gebäude zu bleiben und auf Hilfe zu warten. Für viele wurden ihre Wohnungen zur Todesfalle.
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