Von Kreuzigungen, Geistern & Liebenden: Die 10 wichtigsten Archäologie-Hits 2021
Die Massengräber von der Schlacht am Marchfeld und der Tempel des Herkules: Das Jahr 2022 hätte aus archäologischer Sicht nicht besser beginnen können. Aber auch 2021 war ein besonderes Jahr: Entdecken Sie mit dem eXXpress die spannendsten Archäologie-Hits 2021.
Den Anfang dieser Liste macht eine gigantische Geoglyphe. Diese Erdzeichnung wurde in der indischen Wüste Thar gefunden – es handelt sich dabei um die möglicherweise größte Geoglyphe der Welt. Sie weist eine Fläche von 20,8 Hektar auf und besteht aus mehreren Spiralen sowie einer sich schlängelnden Linie – eine Wanderung entlang dieser Linie wäre 48 Kilometer lang. Archäologen schätzen, dass der sensationelle Funde erst 150 Jahre alt ist, ihr Zweck ist allerdings unklar.
Archäologen entdeckten in der Nähe von Luxor in Ägypten eine “Verlorene Goldene Stadt”. Sie war als “Der Aufstieg von Atons” bekannt und wurde von Pharao Amenophis III. gegründet. Dieser regierte zwischen 1391 und 1353 v. Chr. In der Stadt befinden sich zahlreiche Wohnhäuser, Verwaltungsgebäude, eine Großbäckerei, eine Produktionsstätte für Lehmziegel und mehrere Bestattungen. Historische Dokumente deuten darauf hin, dass Amenophis III. drei königliche Paläste in der Stadt hatte.
Die Existenz der Stadt war aus historischen Aufzeichnungen bekannt, wurde aber erst in diesem Jahr entdeckt. “Viele ausländische Missionen haben nach dieser Stadt gesucht und sie nie gefunden”, sagte der Zahi Hawass, ehemaliger Staatsminister für Altertümer und Archäologe. Der Wissenschaftler leitete die Ausgrabung.
In Cambridge, Großbritannien, wurde die Leiche eines Mannes gefunden, der im Alter von 25 bis 35 Jahren gekreuzigt wurde. In einer seinen Fersen wurde ein Nagel gefunden, seine Hände wurden während der Kreuzigung an ein Kreuz gefesselt – Archäologen vermuten, dass der Mann erstickt ist. Außerdem fanden sie heraus, dass die Leiche aus dem dritten oder vierten Jahrhundert sei. Bei dem gekreuzigten Mann könnte es sich um einen Sklaven gehandelt haben.
Vor etwa 1500 Jahren wurde ein Mann und eine Frau in liebevoller Umarmung begraben. Als Archäologen ihre Überreste fanden, war ihre Umarmung trotz der Zeit immer noch intakt.
Der Mann war zwischen 29 und 35 Jahre alt und hatte einige Verletzungen, darunter einen gebrochenen Arm und einen fehlenden Finger an der rechten Hand. Die Frau war zwischen 35 und 40 Jahre alt und hatte keine offensichtlichen Verletzungen. Die Archäologen spekulieren, dass sich die Frau nach dem Tod des Mannes umgebracht hat.
Archäologen in China berichten von der Entdeckung einer neuen menschlichen Spezies, die sie Homo longi nennen – oder auch “Drachenmensch”. Bereits 1933 wurde ein Schädel gefunden, dieser wurde jedoch während der japanischen Besetzung Chinas in einem Brunnen versteckt – 85 Jahre später fanden ihn Forscher wieder und untersuchten ihn.
Forscher fanden nun heraus, dass es sich dabei um den größten menschenartigen Schädel handelt, von dessen Existenz bekannt ist. Laut den Wissenschaftlern könnte der “Drachenmensch” die am nächsten bekannte verwandte Spezies zum Homo sapiens sein. Es ist nicht klar, wann genau der “Drachenmensch” zum ersten Mal auftauchte und wann es ausgestorben ist, aber der Schädel selbst ist zwischen 138.000 und 309.000 Jahren alt.
Mit bloßem Auge kaum zu erkennen, identifizierte ein Museumskurator einen Stich auf einer 3500 Jahre alten babylonischen Tafel als die älteste bekannte Darstellung eines Gespenstes. Der Geist ist männlich und wird von einer Frau an einem Seil in die Unterwelt geführt.
Auf der Tafel befindet sich ein Zauberspruch, der einen Geist austreiben soll. Der Zauber verwandelt den Geist in eine Figur und fordert den Sonnengott Shamash auf, dem Geist zu helfen, ins Jenseits überzugehen. Die letzte Zeile des Rituals warnt mit den Worten “Schau nicht hinter dich”. Die Tafel wurde bereits im 19. Jahrhundert von dem British Museum in London erworben, der Geist wurde jedoch erst vor kurzem entdeckt.
In China kam es zu dem erstaunlichen Fund eines perfekt erhaltenen Dinosaurier-Embryo. Der Fund von “Baby Yingliang” lässt Wissenschaftler über ganz neue Erkenntnisse jubeln. Das Oviraptosaurus-Baby hatte eine bisher nur bei Vögeln bekannte Kauerstellung eingenommen, wie die Untersuchung eines chinesisch-britischen Forscherteams ergab, deren Ergebnisse im Fachmagazin “iScience” vorgestellt werden.
Ein ehemaliger Kalksteinbruch nahe der italienischen Stadt Triest hat sich ebenfalls zur wahren Goldgrube für Paläontologen entwickelt: Sieben Dinosaurierfossilien wurden dort entdeckt. Die Überreste der Dinos, von denen ein Exemplar praktisch vollständig ist, wurden von einem internationalen Forscherteam analysiert. Es handelt sich um die Gattung Tethyshadros insularis, ein Pflanzenfresser, der vor 80 Millionen Jahren lebte.
Ein 4300 Jahre altes Gräberfeld in Syrien, an der Stelle des Tell Banat, ist möglicherweise das älteste bekannte Kriegsdenkmal der Welt. Es enthält die Leichen von mindestens 30 Kriegern.
Die Entdeckung zeigt, “dass die Menschen schon damals die Gefallenen genauso ehrten, wie wir es tun”, sagte Anne Porter, Professorin für antike Zivilisationen des Nahen und Mittleren Ostens an der Universität von Toronto.
Eine Reihe von Gravuren auf einer 4000 Jahre alten Steinplatte in Frankreich ist die älteste Karte in Europa. Die Platte weist eine Reihe von Linien auf, die den Fluss Odet und sein umliegendes Tal in Westfrankreich darstellen.
Die Steinplatte wurde bereits im Jahr 1900 gefunden. Eine kürzlich durchgeführte Studie der Gravuren, fand jedoch erst vor kurzem heraus, dass es sich dabei um eine Landkarte handelt.
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