Österreicher fragen: Wann kommt Valneva-Impfstoff, Herr Rauch?
Eigentlich sollte der Valneva-Impfstoff längst in Österreich verfügbar sein. Am Montag wurde bekannt, dass es zu einer weiteren Verschiebung der Zulassung kommt. Jetzt richten viele Österreicher die Frage an Minister Rauch: Wann kommt endlich der versprochene Impfstoff von Valneva? Der grüne Gesundheitsminister schreibt die Verzögerungen der EU-Arzneimittelagentur zu.
Die EU-Arzneimittelagentur (EMA) hat dem österreichisch-französischen Unternehmen Valneva vergangene Woche eine Reihe von Fragen vorgelegt. Darin werden zusätzliche Daten und Begründungen für eine bedingte Marktzulassung gefordert. Der Impfstoffhersteller reagierte „enttäuscht“ auf das Vorgehen der EMA. Die Entscheidung verwundert: Bereits im Dezember des Vorjahres – also vor ziemlich genau vier Monaten – wurden Vorabkaufverträge mit der EU über bis zu 60 Millionen Dosen abgeschlossen.
Gesundheitsministerium kann nichts über Bedarf sagen
Weniger Enttäuschung verspürte man offenbar im Gesundheitsministerium. Dort gab man gegenüber eXXpress nur bekannt, dass sich Österreich an den Entscheidungen der EMA orientiere – und das Nationale Impfgremium (NIG) seinerseits eine Empfehlung auf dieser Grundlage ausspreche. Doch woran liegt es, dass ausgerechnet ein “halb österreichischer” Impfstoff derart lange in der EMA-Warteschleife hängt? Dazu wollte der Gesundheitsminister keine präzise Aussage treffen – es wird lediglich darauf verwiesen, dass sich die Entscheidungen der EMA immer als „wegweisend und sicher“ erwiesen haben. Kurios: Auch über den Bedarf an Valneva-Impfstoffen in Österreich wusste man von Seiten des Ministeriums nichts zu sagen.
Valneva bleibt zuversichtlich hinsichtlich Zulassung
Durch derlei negative Nachrichten ließ sich das österreichisch-französische Unternehmen den Optimismus jedoch nicht nehmen: In den kommenden Tagen werde auf die Fragen geantwortet. Wenn die EMA die Antworten akzeptiert, rechnet das Unternehmen mit einer bedingten Marktzulassung noch in diesem Quartal. Valneva ist jedoch weiterhin davon überzeugt, dass der Totimpfstoff Bedingungen für eine bedingte Marktzulassung erfüllt. Der Imfpstoff des Unternehmens gilt als weiterer Hoffnungsträger für Menschen, die mRNA-basierten Impfstoffen wie Pfizer oder Moderna bisher misstrauten.
Jene impfwilligen Österreicher stellen somit weiterhin die bange Frage: “Wann kommt endlich der Valneva-Impfstoff, Herr Minister Rauch?”
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