Wegen Corona: Christkindlmarkt muss ausfallen
Aufgrund der steigenden Corona-Fallzahlen hat sich jetzt die erste größere Stadt dazu entschlossen, den diesjährigen Weihnachtsmarkt vollständig abzusagen. In Wien will man trotzdem öffnen – mit Sicherheitskonzept.
Freilich stehen auch die Weihnachtsmärkte in Wien auf wackligen Beinen, wenn man sich die jüngsten Prognosen ansieht – doch die Stadt will bislang unbedingt öffnen mit Hilfe eines Sicherheitskonzeptes. In der niederösterreichischen Landeshauptstadt hingegen bleiben die Lichter heuer aus, die Buden geschlossen und der Glühwein kalt: St. Pölten hat seinen Christkindlmarkt für heuer komplett gestrichen. “Die Gesundheit der St. Pöltner geht vor”, heißt es zur Begründung. Immerhin soll aber der “Eiszauber” am Rathausplatz stattfinden.
Die Absage des Christkindlmarkts hat bei der ÖVP für Unmut gesorgt. Dass eine solche Veranstaltung trotz Corona möglich sei, beweise die Stadt Wien, hielt Florian Krumböck, Klubobmann der St. Pöltner Volkspartei, am Freitag fest. “Dort wurden die Regeln sogar so angepasst, dass keine Umzäunung notwendig ist, wie auch das Gesundheitsministerium bestätigt”, betonte er in einer Aussendung.
Zuletzt war eine mögliche Verlegung des Weihnachtsmarkts vom Rathaus- auf den Domplatz der niederösterreichischen Landeshauptstadt kolportiert worden. Die nun erfolgte Streichung sei eine Auswirkung der Kritik von u.a. Kaufleuten an diesen Plänen, befand die ÖVP. “Die Absage ist aufgrund des Domplatz-Fiaskos erfolgt und nicht wegen Corona”, wurden Wirtschaftsstadtrat Mario Burger und Krumböck zitiert. Geht es nach der Volkspartei, soll es nun eine sogenannte Weihnachtsstadt geben – in Zusammenarbeit mit der Gastronomie und karitativen Einrichtungen.
Stadt plant Alternativprogramm
Die Absage des Christkindlmarktes wurde von Vizebürgermeister Harald Ludwig (SPÖ) mit den derzeitigen Corona-Zahlen begründet. Das entsprechende Risiko sei als “zu groß” angesehen worden, die Sicherheit der Bewohner gehe vor. Angekündigt wurde ein Alternativprogramm, das am Freitag in der kommenden Woche präsentiert werden soll.
Die Absage in NÖ dürfte auch Auswirkungen auf Wien haben: Immerhin werden dann viele vom Umland in der Adventszeit in die Landeshauptstadt kommen, um dort ein bisschen den Zauber der Vorweihnachtszeit zu erleben.
Kommentare