Wegen zu viel Glockengeläut: Priester muss 2000 Euro Strafe zahlen
Vier Jahre läutete ein Priester in Florenz die Glocken seiner Kirche 200 Mal am Tag – auf Anrainer wurde dabei keine Rücksicht genommen. Nach Petitionen, Gerichtsverfahren und Untersuchungen wegen Lärmbelästigung griff die Behörde durch und verdonnerte den Geistlichen zu einer saftigen Geldstrafe.
200 Mal läutete ein Priester in der italienischen Stadt Florenz die Kirchenglocken – jetzt ist er zu einer Geldstrafe verdonnert worden. Wie die Zeitung “Corriere Fiorentio” am Freitag berichtete, lieferte sich Don Leonardo Guerri von der Kirche Santa Maria a Coverciano einen vierjährigen Streit mit den Nachbarn.
Bewohner der Gemeinde im Osten von Florenz klagten darüber, dass sie durch das ständige Glockengeläut zwischen 8.00 Uhr und 21.00 Uhr bei der Arbeit, beim Ausruhen und im Schlaf gestört würden. Am Schlimmsten sei es in der Ferienzeit, wenn die Glocken jede halbe Stunde läuteten.
Umweltschutzbehörde griff schlussendlich durch
Nach Petitionen, Gerichtsverfahren und Untersuchungen zur Lärmbelästigung griff die Umweltschutzbehörde (Arpat) in der Toskana nun durch und verhängte die Geldstrafe in Höhe von 2000 Euro. Zudem muss sich der Priester beim Glockenläuten nun stark zurückhalten: Er darf nur noch zur Messe und zum Abendgebet um 18.00 Uhr läuten. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP wollte Don Leonardo Guerri sich nicht äußern.
Angesichts zunehmender Konflikte um Glockentürme in der Toskana hatte der Erzbischof von Florenz, Kardinal Giuseppe Betori, schon 2014 eine Anordnung verschickt, um Lärmbelästigung durch Kirchenglocken in Grenzen zu halten. Er rief die Priester auf, sie sollten “die Bedeutung christlicher Hingabe nicht überstrapazieren”.
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