Weggeworfene Masken: Forscher warnt vor Umweltkatastrophe
Unachtsam entsorgte Corona-Schutzmasken stellen für die Natur ein großes Problem dar. Eine Studie der Fachzeitschrift “Nature Sustainability” unterstreicht dies. Experten warnen nun vor Umweltkatastrophen.
Achtlos weggeworfene Corona-Schutzmasken stellen Forschern der Universität Portsmouth zufolge ein ernsthaftes Problem für Umwelt und Tiere dar. Der Plastik-Experte der Universität, Steve Fletcher, warnte nach einer eben durchgeführten Untersuchung: “Ohne bessere Entsorgung steht uns eine Umweltkatastrophe bevor.”
Nicht korrekt entsorgte Masken stiegen um das 84fache
Die in der Fachzeitschrift “Nature Sustainability” veröffentlichte Studie widmete sich dem Zusammenhang zwischen Corona-Maßnahmen in elf Ländern einerseits, und der Menge an dort nachlässig entsorgten Corona-Masken und anderer Schutzausrüstung andererseits. Dabei analysierten die Wissenschaftler Daten aus öffentlich zugänglichen Datenbanken, darunter jene der Müllsammler-App Litterati, und betrachteten den Zeitraum von September 2019 bis zu den ersten sechs Monaten der Pandemie.
Das Ergebnis: Von März bis Oktober 2020 stieg die Zahl der nicht ordnungsgemäß entsorgten Masken um das 84fache an. Großbritannien belegte den Platz des negativen Spitzenreiters. Dort machten Masken mit mehr als fünf Prozent aller achtlos weggeworfenen Abfälle im internationalen Vergleich den größten Anteil aus. Während in anderen Ländern auch vermehrt falsch entsorgte Schutzhandschuhe oder Reinigungstücher entdeckt wurden, nahm in Deutschland nur die Zahl des Maskenmülls im öffentlichen Raum deutlich zu. Österreich wurde nicht untersucht.
Reisen erhöhte Müllproblem
“Es war keine Überraschung, dass viele entsorgte Masken aufgetaucht sind, aber was uns überrascht hat, war zu sehen, wie stark bestimmte nationale Corona-Maßnahmen das Auftauchen der Masken beeinflusst haben”, schrieb die federführende Forscherin, Keiron Roberts. So fanden die Wissenschaftler heraus, dass das Müllproblem zwar während der strengeren Lockdown-Phasen im Frühjahr 2020 langsam zunahm, aber erst richtig groß wurde, als im Sommer und Herbst wieder mehr Reisen und soziale Aktivitäten möglich wurden, Masken aber weiterhin vorgeschrieben waren.
Plastik könnte Jahrhunderte halten
Die meisten Masken seien aus langlebigem Plastik produziert und könnten sich in der Umwelt Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte halten. So könne Mikroplastik in Erde oder Wasser gelangen und Tiere könnten sich an den Masken verschlucken. Die Wissenschaftler aus Portsmouth riefen Regierungen zu mehr Aufklärung darüber auf, wie Schutzmasken umweltgerecht entsorgt werden sollten.
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