„Wer 130 fährt, ist gottlos?“ Kritik nach Synode der Evangelischen Kirche
Im November tagte die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das Schwerpunktthema war „Solidarisierung der Evangelischen Kirche mit der Letzten Generation“. Diese Allianz mit den Klima-Apokalyptikern erntet nun Kritik in den eigenen Reihen.
Die „Letzte Generation“ hat unzählige Male den Verkehr mit ihren Klebe-Aktionen auf den Straßen gestoppt, und damit selbst Rettungsdienste blockiert. Sämtliche berühmte Kunstwerke in den Museen wurden von ihr mittlerweile mit Tomatensauce oder Kartoffelsuppe überschüttet. Genau diese Gruppierung, die bereits erwiesenermaßen mit Linksextremisten kooperiert, erhielt im November auf der EKD-Synode in Deutschland stehenden Applaus.
Nicht nur das. Die Synode nahm auch noch eine der Forderungen der „Letzten Generation“ auf: „Die EKD-Synode beschließt, politische Bemühungen um ein Tempolimit auf deutschen Straßen zu unterstützen. Das Tempolimit soll 120 km/h nicht überschreiten.“
So, wie die Mullahs das Kopftuchgebot beschließen, verordnet der EKD das Tempolimit
Das sorgt nun für Kopfschütteln in den eigenen Reihen. „Wer 130 fährt, ist gottlos?“, fragt nun der evangelische Pfarrer Achijah Zorn in einem Gastkommentar in dem christlichen Magazin „Idea“. Seine Meinung dazu: „Die Kirche fährt mit 120 km/h die demokratische Gesellschaft vor die Wand“. Die Kirche vermenge hier, wie in einer Theokratie, religiöse und politische Fragen.
„Wer 130 km/h fährt, ist mit diesem Beschluss gegen die Kirche und damit letztlich (vermeintlich) auch gegen Gott“, kommentiert Zorn. „Aus ganz normalen politischen und persönlichen Abwägungsfragen werden durch die Kirche plötzlich Fragen von Glauben oder Unglauben. … Mit der theologischen Zauberformel ‚Bewahrung der Schöpfung‘ kann jede noch so irre grüne Wahnvorstellung als Gottes Wille hochgejazzt werden.“
Dies sei ein Einfallstor für theokratische Denkmodelle. „Die Theokratie weiß, was alternativlos von Gott her richtig ist, und braucht dieses nur noch umzusetzen. Diskussion und Demokratie ist nicht mehr nötig. Im Iran machen es die Mullahs bei dem Kopftuch mithilfe brutaler Gewalt durch die Sittenpolizei; in Deutschland macht es die evangelische Kirche beim Tempolimit mithilfe sanfter Gewalt durch die Klima-Missionare der ‚Letzen Generation‘.“
Evangelische Pfarrer schlagen sich auf die Seite der Klima-Extremisten
Ganz andere Töne schlägt der bayerische Pfarrer Thomas Zeitler an. Er engagiert sich selbst bei „Extinction Rebellion“ engagierte. Er hatte bereits im Vorfeld die Synodalen aufgefordert, die Aktionen der Klimaaktivisten zu unterstützen. Sie könnten zum Beispiel Aktivisten, die in Haft genommen wurden, nach ihrer Freilassung „mit fair gehandelten Bananen oder Schokolade“ vor dem Gefängnis abholen. Damit solle ihnen gezeigt werden, dass sie nicht alleine seien.
„Ich finde bei Extinction Rebellion den zivilen Ungehorsam wichtig“, unterstreicht er gegenüber der deutschen taz. „Weil er zeigt, dass es uns ernst ist. Dass wir wirklich aus unseren Komfortzonen rausmüssen.“
„Kirche entfremdet sich von allen Gläubigen, die anders ticken“
Sorgen um die Kirche – genau wegen dieser Haltung – macht sich unterdessen Pfarrer Achijah Zorn. „Wenn Kirche sich in politischen Fragen einseitig auf einer Seite festzurrt, dann muss sie dafür einen hohen Preis bezahlen. Sie entfremdet sich von all den Gläubigen, die theologisch und politisch anders ticken“.
Er nennt einige hochaktuelle Beispiele: Setzt die Kirche einseitig auf die Geimpften, entfremdet sie sich von ungeimpften Gläubigen. Setzt die Kirche einseitig auf die Gendersprache, entfremdet sie sich von Gläubigen, die nicht gendern. Setzt die Kirche einseitig auf grenzenlose Willkommenskultur, entfremdet sie sich von Gläubigen, die gegen eine grenzenlose Migration sind. Setzt die Kirche auf das Tempolimit, entfremdet sie sich von Gläubigen, die ein schnelleres Autofahren verantworten können.“
Fazit: „Mit ihrer Strategie, sich in immer mehr politischen Fragen einseitig auf eine bestimmte Seite zu schlagen, vergiftet sich die Kirche selber von innen heraus. Ich befürchte, der Vergiftungszustand der evangelischen Kirche ist mittlerweile schon recht hoch.“
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