
"Wie tief": Supermarkt-Kette wirbt für sich mit Armut einer Pensionistin
Kopfschütteln über den Werbe-Spot des Lebensmittel-Diskonters Lidl: Mit einer im Müll nach Pfandflaschen suchenden Pensionistin soll Lidl als besonders “gut” dargestellt werden. Was der Clip auch sagt: In Europa 2023 rettet nur noch Pfandgeld einheimische Senioren vor dem Hungertod.
“An Zynismus nicht zu überbieten”, schreibt eine Userin auf X (Twitter), ein anderer Kommentator meint zum neuen Clip des Lebensmittel-Diskonters Lidl (12.200 Filialen, 360.000 Mitarbeiter): “Man bleibt verstört zurück, nachdem man diesen ,Clip’ von Lidl gesehen hat. Ist das schon Verhöhnung von Betroffenen, von denen es leider mehr als genug in diesem Land gibt?!”
Tatsächlich irritiert alleine schon das Vorhaben der Werbeagentur, mit der gezeigten bitteren Armut einer deutschen Seniorin das Image des Auftraggebers aufpolieren zu wollen: So zeigt der Werbe-Clip, wie die offenbar hungernde Pensionistin aufbricht und aus dem Müll Pfandflaschen fischen muss, um diese dann bei einem Lidl-Markt abzugeben – und um dort einkaufen zu können. Zusätzlich wird die betagte Schauspielerin noch von Kindern mit Schneebällen beschossen und ausgelacht.
Auf den Social-media-Plattformen sorgt der Werbespot jetzt für heftige Debatten: So schreiben viele User, dass diese Darstellung von Senioren eine “Verhöhnung ” sei. Und: “Wie tief geht’s noch?” Andere meinen wiederum, dass dieser Clip “sehr gut die Wirklichkeit” trifft: So gehe es eben jetzt den deutschen Pensionisten unter der rot-grün-gelben Ampel-Regierung – sie müssten schon im Müll fischen, damit sie mit ihren kleinen Pensionszahlungen überleben könnten.
Viel Kritik am Werbespot, aber auch Pro-Stimmen
Der Vorwurf an Lidl, hier “zynisch” das triste Schicksal einer armen Pensionistin als Vehikel zum Aufpolieren des eigenen Images zu verwenden, kommt auf den Social-media-Plattformen aktuell am häufigsten: Das sei alles andere als ok. Ein User schreibt dazu sogar: “Ja, die Werbung ist echt pervers.” Ein weiterer Kritiker meint dazu: “Elendig ist es, mit dem Elend der Armen Werbung zu betreiben. Ja, zornig macht es mich. Ich verachte jegliche derartige scheinheilige, ekelhafte Botschaft eines politisch angepaßten Lebenmittelhändlers.”
Allerdings wird Lidl auf X (Twitter) auch verteidigt: “Die Unternehmerfamilien Albrecht und Schwarz (i.e. Lidl) haben mehr für den sozialen Frieden und Deutschland getan als jeder Politiker.”
Und was meinen Sie zu diesem Werbespot?
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