Wir müssen nochmals zahlen: Künstler erklären jetzt ihren Quasimodo-Brunnen!
“Was soll das eigentlich sein?” Diese Frage hört man in Wien-Favoriten häufig, seit dort der zwei Millionen Euro teure Brunnen, mit seinen depressiven Figuren eröffnet wurde. Antwort darauf sollen jetzt die verantwortlichen Künstler selbst liefern – freilich wieder auf Kosten der Steuerzahler, was die FPÖ scharf kritisiert.
Zum 150-jährigen Jubiläum der I. Wiener Hochquellenleitung gestaltete die Künstlertruppe GELATIN für Wiener Wasser einen Brunnen, der die Lebenskraft und -freude barocker Brunnenanlagen in die Gegenwart transportiert und ein Zeichen für Verantwortung und Gemeinschaft setzt. So steht es zumindest im Pressetext zur Einladung einer Veranstaltung, bei der Kuratorin Jeanette Pacher mit GELATIN über den Brunnen spricht. Woran genau man bei den dicken Männchen aber Lebensfreude erkennen soll, ist nicht nur ausgewiesenen Kunstbanausen ein Rätsel. Und so müssen die Künstler an diesem Mittwoch ab 15 Uhr vor Ort beim Helmut-Zilk-Park in Wien-Favoriten die Sinnhaftigkeit ihres Schaffens erörtern.
Für die Gelatin-Mitglieder, die sich auch nur in Röckchen oder noch weniger bekleidet fotografieren lassen, nichts Neues. Schon vor 20 Jahren fielen sie mit einem Werk in Salzburg auf: Der Arc de Triomphe, die Darstellung eines eine Brücke schlagenden, sich selbst in den Mund urinierenden Mannes, musste aufgrund der massiven Proteste wieder abgebaut werden. “Es ging uns damals ja nicht darum, einen Penis zu zeigen, sondern einen Menschen, der aus sich selbst heraus rundum glücklich ist”, sagte die Gruppe dem Standard, wie der eXXpress bereits berichtete.
FPÖ gegen Erklärveranstaltung
Der FPÖ-Bezirksobmann in Favoriten, Stefan Berger, kündigt eine Gemeinderats-Anfrage über die Kosten dieser „Erklärveranstaltung“ an. „Es ist absurd, dass nach den Millionenkosten für den Jubiläumsbrunnen jetzt eine Künstlergruppe die Sinnhaftigkeit dieses sogenannten Bauwerks auch noch erklären muss. Hier wird zusätzliche Steuergeldvernichtung betrieben, während sich viele Wienerinnen und Wiener das Leben nicht mehr leisten können. Ich fordere die Wiener SPÖ auf, diese Geldverschwendung zu stoppen und die Kosten aus der Parteikassa zu berappen“, so Berger.
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