"Das Wunder von Spanien": Trotz Urlauber-Ansturm plötzlich um zwei Drittel weniger Infizierte
Ende Juli zählte Spanien noch 180.200 Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro Woche, ein Monat später sind es nur noch 61.000 pro Woche. Wie dieser enorme Abfall trotz lockerer Corona-Regelungen und geringer Einschränkungen für die Urlauber vor Ort vonstatten gehen konnte, gibt nun Rätsel auf. Ist das “Allzweckmittel” Lockdown etwa doch nicht der Weisheit letzter Schluss?
Der Sommer neigt sich nun wirklich dem Ende zu, und damit auch die Urlaubssaison – und mit der Zahl der Urlaubs-Heimkehrer steigt auch die Zahl der Corona-Infektionen wieder an, besonders in den beliebtesten Feriendestinationen. So würde man zumindest annehmen – aber ist dem auch tatsächlich so? eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt wollte es genau wissen und tauchte in den Tiefen des Internets nach klaren Fakten, und dabei machte er einen verblüffenden Fund: Denn gerade in Spanien, neben Griechenland, Kroatien und Italien einem DER Urlaubs-Hotspots des Sommers 2021, entsprechen die Infektionszahlen so ganz und gar nicht dem, was die düsteren Corona-Prognosen verheißen würden. Denn tatsächlich zählt das sonnige Urlaubsparadies nach dem Urlauber-Ansturm weniger Corona-Fälle als zuvor – und zwar deutlich.
Weil das immer ganz gern unerwähnt bleibt:
— Richard Schmitt (@RichardSchmitt2) August 31, 2021
In Spanien sanken die Fallzahlen jetzt wieder (auf wundersame Weise?) deutlich - von 180.200 pro Woche Ende Juli (25.7.) auf jetzt 61.000 pro Woche (29.8.).
Und: Mitte August waren wir 12 Tage in Spanien - alles so wie bei uns. pic.twitter.com/d7NlB5skXF
Die Zahlen sprechen für sich: Wie der Vergleich zeigt, sank die Zahl der Corona-Infektionen in Spanien allein innerhalb eines Monats deutlich ab – so wurden Ende Juli noch 180.200 Neuinfektionen pro Woche gezählt (Stand von 25. Juli 2021), Ende August lagen sie um zwei drittel niedriger, und zwar bei nur noch etwa 61.000 Fällen pro Woche (29. August 2021).
“Und Mitte August waren wir 12 Tage in Spanien – alles so wie bei uns”, twittert der eXXpress-Chefredakteur aus eigener Erfahrung, was die Frage aufwirft: Wie kann das sein? Wenn die Fallzahlen trotz Lockerungen und “softer” Maßnahmen wie dem Tragen von Masken indoor in Geschäften und beim Betreten sowie Verlassen von Lokalen so drastisch abfallen konnten, warum dann noch auch nur einen Gedanken an einen möglichen Lockdown im Herbst verschwenden?
Mögliche Ursachen
Die Ursachen für das “Wunder von Spanien” könnten in vielerlei Dingen begraben liegen. Einerseits wäre da die Option, dass sich einfach immer weniger Menschen testen lassen, weil die Durchimpfungsrate in Spanien bereits im hohen EU-Schnitt von etwa 70 Prozent liegt. Wer bereits geimpft ist, muss sich nicht mehr testen lassen, so besagt es auch bei uns die 3- bis 1-G-Regel. Das bedeutet auch, dass die Dunkelziffer der Erkrankten weit höher liegen könnte, da eine Impfung zwar vor einem schweren Krankheitsverlauf, nicht aber vor einer Ansteckung schützen soll. Es wäre also gut möglich, dass in Spanien unzählige, trotz Impfung Covid-positive, Menschen ohne Symptome herumlaufen und dadurch einfach unter dem Corona-Radar bleiben.
Dann gäbe es freilich noch die Erklärung, dass die meisten Menschen ihre Zeit im Urlaub im sonnigen Spanien sowieso an der frischen Luft verbracht haben und so das Risiko, sich gegenseitig anzustecken, konstant gering gehalten und erfolgreich umgangen haben. Vielleicht war es aber doch einfach ein “Wunder” – warum sonst steigen die Infektionszahlen allein in Österreich wieder rapide an?
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