Zu großes Chaos: Frankfurt Airport rät von schwarzen Rollkoffern ab
Tausende Koffer bleiben täglich beim Flughafen Frankfurt zurück. Der Airport-Chef hat nun den Schuldigen für das Chaos gefunden: Es ist nicht etwa das Management, das in der Corona-Zeit 4000 Mitarbeiter gekündigt hat, es sind die Passagiere, die zu viele schwarze Koffer mitnehmen.
Das Chaos an Deutschlands Flughäfen nimmt kein Ende. Fluglinien und Airports sind komplett überfordert mit der Welle an Reisenden, nachdem sie zuvor tausende Mitarbeiter während der Corona-Krise entlassen haben, 4000 waren es am Frankfurt Airport. Dort sollen sich mittlerweile 2000 Koffer in einer geheimen Halle stapeln.
Nun hat Flughafenchef Stefan Schulte den Schuldigen gefunden. Es sind – einmal mehr – nicht etwa die Verantwortlichen, sondern die Bürger, die ganz einfach zu viel Gepäck bei sich haben, und das auch nicht entsprechend kennzeichnen würden. Vor allem aber: Es werden zu oft schwarze Koffer benutzt!
Sparsamkeit gefordert: Am besten möglichst wenig Gepäck
Die “Generellen Tipps fürs Reisegepäck” des Frankfurter Flughafens beginnen mit der Aufforderung an die Passagiere, sich einzuschränken: “Grundsätzlich gilt für diesen Reise-Sommer: Je weniger Gepäck, desto besser.” Das kommt einem vertraut vor: Ob beim Heizen oder Kühlen (Stichwort: Klimaanlage) – mittlerweile wird überall Sparsamkeit gefordert. “Reisende sollten lediglich ein Handgepäckstück mitführen und auch das eingecheckte Gepäck reduzieren.”
“Außerdem empfehlen wir, das Gepäck individuell zu kennzeichnen, damit Sie es selbst schnell erkennen können”, rät Thomas Kirner vom Flughafenbetreiber Fraport. “Viele reisen mir schwarzem Rollkoffer – das macht die Identifizierung sehr zeitintensiv.” Bewährt hätten sich individuelle Aufkleber oder ein buntes Kofferband. Das mache die Identifizierung einfacher.
Polizei rät von Flughafen-Tipps ab
Darüber hinaus solle das Gepäck mit Adressdaten beschriftet werden, damit man diese im Chaos besser fände. Genau davor warnt aber die Polizei: Allein gelassene Wohnungen sind für Einbrecher in der Regel leichte Beute.
Und: Reisende sollten während der angespannten operativen Situation unbedingt auf den Transport verderblicher Waren im Koffer verzichten. “Achten Sie bitte auch darauf, dringend benötigte Gegenstände wie etwa Medikamente oder Dokumente im Handgepäck mitzuführen”, erinnert Kirner. Den Gepäckinhalt bei der Abreise innerhalb einer Familie sollte gemischt verteilt werden. Denn: Sollten einzelne Gepäckstücke länger unterwegs sein, ist am Urlaubsort in jedem Koffer für alle Familienmitglieder etwas Passendes enthalten.
Täglich bleiben 5000 Koffer von Lufthansa-Passagieren zurück
Wie die “Bild” berichtet, bleiben allein am Frankfurter Flughafen täglich 5000 Koffer von Lufthansa-Passagieren am Boden zurück. Mittlerweile würden Koffer per Lkw nach München gebracht, um dort in Flugzeuge verladen zu werden. Die AUA-Mutter Lufthansa kämpft gleichzeitig mit hohen Krankenständen, vor allem beim Bodenpersonal. Auch deshalb bleiben viele Koffer liegen.
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