“Das ist nicht unser Österreich. Das ist nicht unsere Geisteshaltung.” Mit diesen Worten beginnt ein offener Brief an Karl Nehammer (ÖVP) und Sportminister sowie Vizekanzler Werner Kogler (ÖVP). Dabei geht es um den Ausschluss von russischen und weißrussischen Sportlern bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Die überparteiliche Initiative spricht sich klar gegen diesen Ausschluss aus.

“Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung, Herr Minister Kogler als Minister für Sport, Bundeskanzler Nehammer als Regierungschef und Kanzler. Mit ungläubigem Entsetzen entnehmen wir den österreichischen Medien, dass Österreich sich offenbar einer Minderheit von 30 Staaten anschließen wird, die sich beim olympischen Komitee für den Ausschluss russischer und belarussischer Sportler von Olympischen Spielen 2024 in Paris und den Qualifikationsbewerben davor einsetzen wird. Wenn diese Meldung korrekt ist, so ist dies ein ungeheuerlicher moralisch und menschlicher Skandal, ein klarer Verstoß gegen die in unserem Staatsvertrag verankerte immerwährende Neutralität und ein geradezu perverser Widerspruch zum Ursprung und Ziel der Olympischen Spiele,” heißt es in dieser überparteilichen Initiative.

"Ungeheuerlicher moralisch und menschlicher Skandal"

Zudem hieß es in diesem offenen Brief, dass dies “ein ungeheuerlicher moralisch und menschlicher Skandal” und ein ” klarer Verstoß gegen die in unserem Staatsvertrag verankerte immerwährende Neutralität” sei. Darüber hinaus handle es sich beim Ausschluss von russischen und weißrussischen Sportlern um “einen perverser Widerspruch zum Ursprung und Ziel der Olympischen Spiele.”

Der offene Brief richtet sich dabei konkret an die österreichische Bundesregierung: “Was Ihre Regierung hier an Geisteshaltung vertritt, ist eine Schande für unser Land nach innen und außen, ist nicht der Wille und die Haltung des österreichischen Volkes und zu hundert Prozent gegen unsere innere Überzeugung und unsere moralischen Werte.” Dieser offener Brief beziehungsweise überparteiliche Initiative geht unter anderem von Unternehmer Gerald Markel aus. Auch Gesundheitsökonom Gerhard Pöttler oder Filmproduzent und Regisseur Wolfgang Sendlhofer sind Teil dieser Initiative. Auch Extrembergsteiger und Bergführer Christian Stangl vertritt die Ansicht, dass Russland und Weißrussland Teil der Olympischen Spiele 2024 sein sollte.

Zuletzt ließ das IOC mit einem Vorstoß aufhorchen, wonach man russischen und weißrussischen Sportlern die Tür nach Paris öffnen würde. Danach gab es von zahlreichen Ländern Kritik am Internationalen Olympischen Komitee. So drohten unter anderem die Ukraine sowie die baltischen Staaten mit einem Boykott. Derzeit prüft das Internationale Olympische Komitee die Möglichkeiten. Allerdings würden die Athleten unter einer neutralen Flagge antreten. Jüngst haben sich die Sportministerien aus 35 Ländern für einen Ausschluss russischer und weißrussischer Sportler bei den Olympischen Spielen 2024 ausgesprochen.