Der Sportartikelhersteller Nike verzichtet vorerst auf eine Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Basketball-Star Kyrie Irving. Dies teilte der US-Sportartikelhersteller am Freitagabend (Ortszeit) mit.

“Wir bei Nike glauben daran, dass es keinen Platz für Hassrede geben darf, und wir verurteilen jegliche Form von Antisemitismus. Wir sind zutiefst traurig und enttäuscht über die Situation und seine Auswirkung auf alle”, schrieb Nike in einer Stellungnahme. Das teilte das Unternehmen am Freitagabend (Ortszeit) mit. Ursprünglich wäre der Vretrag zwischen Nike und Irving laut Informationen des Senders ESPN bis zum 1. Oktober 2023 gelaufen. Der NBA-Star (30) hat beim Sportartikelhersteller seinen eigenen Schuh, den auch viele andere NBA-Spieler tragen.

Doch die achte Ausgabe, den “Kyrie 8”, werde Nike nun aber nicht auf den Markt bringen, hieß es. Das war für den 8. November geplant. Grund für das Ende der Zusammenarbeit ist ein Twitter-Post von Irving. Der Basketball-Profi hat auf seinem Twitter-Account einen Link zu dem als antisemitisch kritisierten Film mit dem Titel “Hebrews to Negroes: Wake Up Black America” geteilt. Viele Medien in den USA stuften den Film als rassistisch und frauenfeindlich, homo-sowie islamophob ein.

Nun hieß es in dem gemeinsamen Statement, dass Spieler und Club jeweils 500.000 Dollar (504.642,71 Euro) an Organisationen spenden werden, die sich gegen Hass und Intoleranz in der Gesellschaft einsetzen. Darüber hinaus nahm auch der Besitzer der Brooklyn Nets, Joe Tsai auf Twitter Stellung: “Ich bin enttäuscht, dass Kyrie anscheinend einen Film unterstützt, der auf einem Buch voller antisemitischer Desinformation basiert,” meinte der Nets-Besitzer.

Nachdem es Irving verpasst hatte, sich bei einer Presserunde von Antisemitismus abzugrenzen, suspendierten die Brooklyn Nets ihren Spieler für mindestens fünf Partien. Erst danach entschuldigte sich Irving auf seinem Instagram-Account. “Ich habe zunächst emotional reagiert, weil ich ungerechtfertigter Weise als Antisemit abgestempelt worden bin, anstelle mich auf den Heilungsprozess meiner jüdischen Brüder und Schwestern zu konzentrieren, die durch hasserfüllten Bemerkungen in der Dokumentation verletzt wurden,” schrieb Irving in einem Statement.

Irving kein unbeschriebenes Blatt

Bereits in der Vergangenheit sorgte Kyrie Irving immer wieder für Schlagzeilen. So behauptete er 2018, die Erde sei nicht rund. Davon distanzierte er sich später. Darüber hinaus verweigerte er die Corona-Impfung. Folglich verpasste er einige Spiele in der Vorsaison. Dass er Millionen Dollar verlor, war ihm egal. Niemand könne ihn versklaven und ihm sagen, was er tun solle.