Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (75) unterstützt die afghanische Astronomin und Frauenrechtsaktivistin Amena Karimyan (25), die nach einem von Österreich verweigerten Visum in Islamabad festsitzt. In ihrer Unterstützungserklärung übt Jelinek scharfe Kritik am österreichischen Außenministerium, das den Visumantrag der Forscherin trotz vorheriger Zusicherung abgelehnt hat.

“Das Schlimmste, das ich mir vorstellen kann, ist, einem Menschen, der am Ertrinken ist, die Hand hinzuhalten und sie dann im letzten Moment doch noch wegzuziehen. Einem Menschen Hoffnung zu machen und die Rettung im letzten Augenblick zu verweigern. Das hat das österreichische Außenministerium mit Amena Karimyan gemacht“, ist Jelinek empört über die kaltherzige Vorgangsweise des österreichischen Außenministeriums.

"Frauenrechtlerinnen brauchen wir sowieso nicht"

Jelinek fügt hinzu: „Wir haben schon genug Frauen und genug Forscherinnen, da brauchen wir uns nicht eigens noch welche zu holen, nicht einmal für ein paar Monate. Das haben sie sich vielleicht gedacht. Und Frauenrechtlerinnen brauchen wir hier sowieso nicht. Wer braucht die schon… Die arme junge Frau muss sofort unterstützt werden, so wie es ihr versprochen wurde. Das ist keine Frage.“ Bereits mehr als 2000 Menschen haben einen Eil-Appell von SOS Mitmensch an den österreichischen Außenminister unterzeichnet. Gefordert wird ein sofortiges Visum für Karimyan.