Die Schweiz schließt zwar nicht aus, das Resettlement-Kontingent zu erhöhen, also zusätzliche Flüchtlingsgruppen aufzunehmen. Eine allfällige Erhöhung des Kontingents müsste allerdings Teil einer international koordinierten Aufnahmeaktion sein, schreibt der Bundesrat in seiner Antwort. Um solche Aktionen geht es an einer von der EU-Kommission organisierten Resettlement-Konferenz am 7. Oktober, an der auch die Schweiz teilnimmt. Der Bundesrat schreibt weiter, er werde an der Konferenz die vorgebrachten Ersuche des UNHCR prüfen.

Eidgenossen wollen nur "neue" Flüchtlinge aufnehmen

Brisante Einschränkung: Die Schweiz würde das Kontingent also allenfalls für Flüchtlinge erhöhen, die Afghanistan neu verlassen, aber eher nicht für die Übernahme von Flüchtlingen, die sich schon seit Jahren in den Nachbarländern Afghanistans aufhalten. Seit der Machtübernahme der Taliban gab es aber keine größeren Fluchtbewegungen aus Afghanistan.

Für die Jahre 2022/23 hat der Bundesrat laut „Tagesanzeiger“ im Frühling ein Kontingent von 1600 Flüchtlingen beschlossen. Bereits im aktuellen Resettlement-Programm nahm die Schweiz afghanische Flüchtlinge aus der Türkei auf; in den kommenden Jahren will der Bundesrat einen Fokus auf diese Gruppe legen. Weitere prioritäre Erstasylländer sind Ägypten und Libanon.