Eine neue Welle an Videos von den ukrainischen Truppen an der Front im Donbass-Gebiet rauscht aktuell durch die Telegram-Kanäle – und diese Beiträge werden von russischen Web-Useren gerne und oft geteilt: “Zuvor operierten wir in der Nähe von Kiew, jetzt wurden wir dann nach Severodonetsk versetzt. Der Befehl ist völlig inkompetent”, klagen die Soldaten in einem der neuen Videos über das “Verheizen” von Truppen in der “völlig unnötigen Kesselschlacht”.

Die Ukrainer nennen klar die Probleme der Armee: “Das Bataillon erhält nicht die notwendige Artillerieunterstützung. Unsere Einheiten sind nicht gut ausgerüstet, was die Durchführung von Kampfaufträgen beeinträchtigt. Die russischen Streitkräfte haben eine mehrfache Überlegenheit.”

Erneut wenden sich die ukrainischen Soldaten per Handy-Videos an die Öffentlichkeit.

Im Video der ukrainischen Soldaten: "Die Moral ist gesunken"

Und die ukrainischen Soldaten erbitten bei der Regierung in Kiew, aus der Umgebung von  Severedonetsk abziehen zu können: “Das ganze Unternehmen erlitt Verluste an Toten und Verwundeten, die Moral ist gesunken. Es gibt kein Vertrauen mehr in die Befehle.”

Für den ukrainischen Präsidenten müssen diese Videos von der Front ein deutliches Alarmsignal sein – immerhin könnte ein plötzlicher Zusammenbruch der gesamten 3000 Kilometer langen Front drohen, wenn plötzlich ungeplante Absetzbewegungen seiner Truppen Richtung Westen stattfinden.

Die zahlenmäßige Überlegenheit der russischen Artillerie zermürbt die Ukrainer.

Krise der ukrainischen Armee schlecht für raschen Waffenstillstand

Auch von den EU-Regierungschefs, die aktuell Milliarden an Steuergeld nach Kiew überweisen und mit der Lieferung von zahlreichen Waffensystemen die Ukraine unterstützen, sollten diese Fakten von der Front im Donbass-Gebiet nicht ignoriert werden: Je schlechter sich die militärische Situation für die Ukraine entwickelt, desto schwieriger wird ein rascher Verhandlungs-Friede mit dem Kreml – warum sollte Moskau verhandeln wollen, wenn die russischen Truppen langsam aber sicher Meter für Meter der Ukraine erobern?

Wie berichtet, wollen die EU-Spitzen heute und morgen in Brüssel alles regeln, damit die Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhält.

Die aktuelle militärische Lage im Osten der Ukraine: Mehr als 20 % des Staatsgebiets ist von der russischen Armee besetzt.
Noch mehr unter Druck: Wolodymyr Selenskyj.