Ermittler haben den Krimi um die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 nach wie vor nicht gelöst. Wie aus einem Bericht der “New York Times” hervorgeht, plant Russland dennoch still und heimlich die Reparatur der Pipelines. Moskau soll demnach die Kosten für die Wiederherstellung des Gasflusses berechnen. Die Zeitung, die sich auf eine anonyme Quelle bezieht, schreibt von einer Schätzung in Höhe von 500 Millionen Dollar. Auch von russischer Seite werde dies nicht dementiert – jedoch will Kanada den Gas-Fluss verhindern.

Kanada hat Ausnahmegenehmigung widerrufen

Der Grund: Das Land hat die Ausnahmegenehmigung von Sanktionen widerrufen, die es einem Unternehmen aus Montreal ermöglichte, Turbinen für die Pipeline zu liefern. Diese Entscheidung sei getroffen worden, “nachdem Russland die Pipeline Nord Stream 1 nicht wieder voll ausgelastet hatte”, hieß es in einer Stellungnahme der kanadischen Außenministerin Melanie Joly.

Annahme der Turbine "unmöglich"

Dies sei geschehen, obwohl Kanada eine reparierte Turbine an Gazprom zurückgeschickt habe. Russland habe die Annahme jedoch verweigert. Eine Lieferung der bereitstehenden Turbine für die Pipeline Nord Stream 1 nach Russland ist nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom wegen der gegen Moskau verhängten Sanktionen „unmöglich“, hieß es. Seitdem lagert sie in Deutschland.

Mit der Genehmigung hätte Kanada Siemens Energy eine Befreiung von Sanktionen gegenüber Russland für zwei Jahre ab Anfang Juli gewährt und dem Unternehmen ermöglicht, bis zu fünf weitere Turbinen gemäß seinem Wartungsplan zu importieren und zu reparieren.