Bei den Ermittlungen im Krimi um die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 gibt es auch 169 Tage – also 5 Monate und 16 Tage – später keine offiziellen Ergebnisse. Laut dem Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh sollen US-Taucher den Sprengstoff während einer NATO-Übung angebracht haben. Danach haben die Norweger die Ladung gezündet. Dann behaupteten deutsche Medien, dass eine sechsköpfige Mannschaft den Anschlag ausgeübt haben soll. Die Spur führe in die Ukraine. Eine kleine Segelyacht namens “Andromeda” soll die Sprengsätze dabei transportiert haben.

Kreml-Chef Wladimir Putin fordert nun eine “objektive und korrekte internationale Untersuchung” der Sabotage. “Die einseitigen Darstellungen, die aktuell zu hören sind, tragen wenig zur Aufklärung bei”, meinte dazu der Sekretär des russischen Sicherheitsrates Nikolaj Patruschew.

"Moskau besteht auf objektive Untersuchung"

“Ich betone, dass man Anschuldigungen, die nicht durch die Ergebnisse einer unparteiischen Untersuchung gestützt werden, nicht trauen kann. Deshalb besteht Moskau auf einer objektiven Untersuchung unter Beteiligung Russlands und anderer interessierter Länder. Andernfalls erklären einseitige subjektive Versionen des Terroranschlags nichts”, erklärte er am Montag gegenüber der Wochenzeitung “Argumenty i Fakty”.

Nikolaj Patruschew

USA und Großbritannien laut Patruschew an dem Anschlag beteiligt

Die Idee, dass die USA und Großbritannien nicht in den Terroranschlag verwickelt waren, sind seiner Meinung nach “offensichtlich von dem Kalkül geleitet, dass es dem Publikum an der Fähigkeit fehlt, logisch zu denken, einschließlich der Methode der Leugnung”. Und fährt fort: “Es wird behauptet, dass der Sabotageakt von einer Gruppe ukrainischer Terroristen ausgeführt wurde. Dabei muss man sich jedoch die Frage stellen, ob eine solche Gruppe überhaupt existiert und ob sie zu solchen Taten fähig ist. Für derartige Aktivitäten benötigt man gut ausgebildete und ausgerüstete Spezialeinheiten”.

Seiner Ansicht nach verfügen die USA und England über solche Fähigkeiten. Auch andere NATO-Länder setzen Kampfschwimmer für Sabotageaufgaben ein, aber nur “mit Zustimmung und Unterstützung des Landes, das die Hauptagenda der NATO bestimmt”, erklärte der Beamte.