Der berühmte Investigativjournalist hat mit einem heftigst kritisierten Artikel für weltweites Aufsehen gesorgt. Laut Seymour Hersh (85) sind die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines von der US-Regierung mit Unterstützung Norwegens in Auftrag gegeben worden. Diesem Thema wandte sich nun auch der ARD-Faktenchecker Pascal Siggelkow zu – und blamierte sich sehr. Er übersetzte „plant shaped C4 charges“ („C4-Hohlladungen platzieren“) als „Sprengstoff C4 in Form von Pflanzen“.

These als "abenteuerlich" bezeichnet

Der “Faktenchecker” befragte dazu David Domjahn, einen Experten für Sprengtechnik am Karlsruher Institut für Technologie. Dieser erklärte ihm jedoch, dass die These, dass Sprengstoff in Pflanzenform angebracht worden, sehr „abenteuerlich“ sei.

„Die Nord Stream 2-Gasleitung wurde kürzlich fertiggestellt, und ein etwa 300-kg-Pflanzenbewuchs hätte entsprechend Zeitvorlauf für das Wachstum benötigt und dürfte daher nicht zur Tarnung geeignet sein“, kommentierte Domjahn. Dabei werfe auch die die Art der möglichen Pflanzengestaltung Fragen auf. Eventuell ließen sich „dicke Baumwurzeln“ mit plastischem Sprengstoff ausstatten, dies sei jedoch sehr schwierig und unwahrscheinlich.