Während die grüne Energie-Ministerin Leonore Gewessler noch immer versucht, die Problematik als relativ harmlos darzustellen und mit falschen Zahlen über die tatsächlich für Österreich verfügbaren Gasvorräte beruhigen will, planen die EU-Kommission und die österreichischen Städte für den absoluten Notfall: Wenn in Europas Konflikt mit Russland die Gas-Lieferungen plötzlich komplett ausfallen, soll nicht improvisiert werden müssen.

Nun berichtete der “Standard” aktuell über die geplanten Maßnahmen, die nun die Vertreter der Städte im Städtebund bereits beschlossen haben: So sollen die städtischen Gebäude nur teilweise beheizt werden. Das gelte auch für Schulen, es soll deshalb beheizte “Sammelklassen” geben.

Noch immer keine Lösung für Österreichs Gas-Problem: Ministerin Leonore Gewessler (Grüne)

Russland zu Gas-Versorgung Österreichs: "Sondergeschenke wird es von uns keine geben."

Falls die Heizsysteme komplett ausfallen, werden die Schüler nach Hause geschickt: Wei bereits in der schlimmsten Phase der Corona-Pandemie soll Distance-Learning stattfinden. Die Schüler haben dann aber keinen Unterricht über Skype, oder sie erhalten auch keine Lernmaterialien per Mails, sondern es soll andere Regelungen geben.

Für die Eltern der zehntausenden Schüler ist dies nicht wirklich die beste Nachricht: Sie müssten dann nämlich in einer akuten Krisensituation für die Betreuung ihrer Kinder sorgen – und meistens natürlich dafür selbst den Arbeitsplatz verlassen. Außerdem nimmt der Städtebund für diese Planung an, dass zumindest die privaten Wohnungen und Häuser noch beheizt werden können.

Wenig hilfreich sei bei dieser Konfliktsituation mit Russland die ständige Betonung der österreichischen Bundesregierung, “so bald als möglich” aus den Gas-Verträgen mit Moskau aussteigen zu wollen, sagte der russische Botschafter Dimitrii Liubinskii im Gespräch mit dem eXXpress: “Wir sind von unseren Verpflichtungen niemals abgetreten. Und wenn Österreich eine Kehrtwende macht, und die Energiezusammenarbeit mit Russland ablehnt, dann darf man von uns nicht erwarten, dass wir danach immer noch mit der ausgestreckten Hand dastehen. Es gilt immer das Gegenseitigkeitsprinzip. Sondergeschenke wird es von uns keine geben.”