Der Weltranglistenerste Novak Djokovic hat sich laut Angaben seiner Anwälte im vergangenen Monat mit Covid-19 angesteckt. Der serbische Tennisstar hätte demnach über eine schriftliche Genehmigung der australischen Einwanderungsbehörde verfügt, bevor er mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung von den Impfvorschriften in das Land reiste, lautet die Argumentation in der gerichtlichen Eingabe vom Samstag. Sein positives Testergebnis ist mit 16. Dezember datiert.

Anständige Vorbereitung nicht möglich

Aktuell befindet sich Novak Djokovic noch in einem “Horror-Hotel“. Die körperliche und psychische Belastung sei laut Sportpsychologe Jens Kleinert für den Tennisstar hoch. So könne er sich nicht auf das Turnier vorbereiten, sagte Kleinert: “Er wird natürlich da seine Möglichkeiten haben, so ein bisschen fit zu bleiben”, vermutet der Experte. “Aber das Entscheidende ist ja, dass er nicht auf den Court kann, dass er sich nicht richtig anständig vorbereiten kann.” Auch der Ernährungsplan könne im Hotel zu einem Problem werden. Eventuell habe Djokovic nicht die Möglichkeit, “sich bestimmte Sachen bringen” zu lassen, erklärte der Sportpsychologe.

Er gehe dennoch davon aus, dass Djokovic aufgrund seiner “mentalen Stärke” mit der belastenden Situation zurechtkommen werde: “Es kann sein, dass er sich innerlich abkapselt oder dass er tatsächlich reflektiert und ein gewisses Verständnis auch für die Welt um ihn herum hat”, sagte Kleinert.

Dritter Tag in Quarantäne

Djokovic verbringt am Samstag bereits den dritten Tag im Quarantänehotel, wo er eine Gerichtsentscheidung zu seiner Berufung gegen die verweigerte Einreise abwartet. In dem Hotel sind vor allem Asylbewerber untergebracht. Vorwürfen aus Serbien, Djokovic werde in dem Hotel gefangen gehalten, trat die Regierung in Canberra entgegen. Sie verwies darauf, dass der Tennisspieler das Land und damit das Hotel jederzeit verlassen könne. Medienberichten zufolge bat Djokovic um Zugang zu seinem Koch und zu einem Tennisplatz. Dies sei aber abgelehnt worden.