Der Psychologe Ahmad Mansour warnte bereits in der jüngsten Vergangenheit, dass wir “im Umgang mit radikalen Moslems zu naiv sind”. Man müsse muslimischen Zuwanderern ihre Rechte und Pflichten genau aufzeigen und sie “nicht immer wie Kuscheltiere behandeln”, erklärte er beim ServusTV-Format “Links.Rechts.Mitte”. Nun wirft er erneut der deutschen Politik vor, die Risiken, die vom politischen Islam ausgehen, zu unterschätzen. “Das Hauptproblem sind dabei linke Gruppen, die sich zu nützlichen Idioten des politischen Islam machen”, so Mansour im Interview mit der “Schwäbischen Zeitung”.

Gefahr von Einzelpersonen "enorm hoch"

Anders als beim Anschlag auf den Christkindlmarkt am Berliner Breitscheidplatz vor sechs Jahren hält er die Wahrscheinlichkeit eines koordinierten Anschlags für geringer, “weil es den Islamisten an Ressourcen, Kommunikationswegen und Geld fehlt”. Zudem sei auch der Sicherheitsapparat sehr viel besser geworden. Jedoch ist die Gefahr, die von Einzelpersonen ausgeht, enorm hoch. “Wir haben hierzulande viele Flüchtlinge, die psychisch labil und offen für Ideologien sind, aber nicht gut betreut werden”, meint Mansour. Und weiter: “Der Islamismus ist nicht verschwunden in Deutschland. Es wird auch nie einen vollständigen Schutz gegen diese Einzelpersonen geben.“

Politik will "Risiken des politischen Islams verdrängen"

Die Aussage der deutschen Innenministerin, Nancy Faeser, dass der Rechtsextremismus die größte Bedrohung unserer Gesellschaft sei, hält Mansour für “ideologisch”. Mansour erklärt: “Der Rechtsextremismus ist eine große Gefahr, das will ich nicht verharmlosen. Die Behauptung, der Rechtsextremismus sei die größte Bedrohung für unsere Gesellschaft, ist jedoch viel zu eindimensional. Aber sie passt zur politischen Agenda des Innenministeriums – und die heißt, die Risiken, die vom politischen Islam ausgehen, zu verdrängen.”

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