Die Leiterin der slowakischen Atomaufsichtsbehörde, Marta Ziakova, hat am Donnerstag die Betriebserlaubnis für den fertiggestellten dritten Block des Kernkraftwerks Mochovce in der Westslowakei bestätigt. Sie wies die Berufung der österreichischen Umweltorganisation Global 2000 gegen die im Mai 2021 gefällte Entscheidung zurück. Ihre Entscheidung ist damit endgültig, hieß es.

Österreich gegen Inbetriebnahme

Im 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernten Mochovce sind seit Ende der 1990er Jahre zwei Reaktorblöcke in Betrieb. Die Fertigstellung der gesamten Anlage hat sich gegenüber den ursprünglichen Plänen erheblich verzögert, und das Projektbudget ist von ursprünglich 2,78 Milliarden Euro schrittweise auf mehr als das Doppelte gestiegen. Der vierte Block der Anlage ist noch nicht fertig gestellt.

Der dritte Reaktor ist Kritikern zufolge nicht betriebsfähig.APA/AFP/VLADIMIR SIMICEK

Mochovce 3 alleine soll ein Zehntel des slowakischen Stromverbrauchs decken. Das Land will sich schnellstmöglich autark mit Strom versorgen. Die österreichische Regierung macht sich gegen die Inbetriebnahme der neuen Reaktorblöcke stark. Gemäß Regierungsprogramm vom Jänner 2020 will die türkis-grüne Bundesregierung dem Neu- und Ausbau von Kernkraftwerken in den Nachbarländern mit allen zur Verfügung stehenden politischen und rechtlichen Mitteln entgegenwirken. Insbesondere die Inbetriebnahme der slowakischen Reaktoren Mochovce 3 und 4 soll verhindert werden.