“Man kann aktuell am Brunnenmarkt nicht von einer bereichernden kulturellen Vielfalt sprechen, wenn in Österreich, in Wien, österreichische Kultur nicht mehr vorhanden ist”, konstatierte der Wiener ÖVP-Chef in einer Aussendung. Der Markt mit seinem traditionell internationalen Angebot stellt für Mahrer ein “Sinnbild gescheiterter Integration” dar. Außerdem sei der Bereich in Richtung Gürtel eine Unsicherheitszone geworden, in dem Drogenhandel ein Problem darstelle, befand er.

SPÖ-Klubchef Josef Taucher zeigte sich über die Aussagen schockiert. “Rassismus ist keine Meinung. Die rassistischen Verbalattacken sind ein Frontalangriff auf arbeitende Menschen in Wien. Das ist beschämend und eines Politikers unwürdig”, so Taucher in einer Aussendung. Die ÖVP betreibe ihr tägliches Wien-Bashing, Mahrer solle sich bei den Wienern entschuldigen.

Am Brunnenmarkt meint man nicht auf den ersten Blick, in Wien zu sein

NEOS werfen Mahrer Rassismus vor

“Unsere Wiener Märkte sind der Pulsschlag dieser Stadt. Sie sind wichtige Nahversorger und versorgen die Menschen mit frischen, regionalen und gesunden Lebensmitteln. Wiens Märkte sind Orte der Begegnung, der Vielfalt und des Austauschs”, hob der SPÖ-Politiker hervor. Er ortete ein Ablenkungsmanöver seitens der ÖVP, das von der “Unfähigkeit” der ÖVP in der Bundesregierung ablenken solle. Für die Sicherheitssituation machte Taucher die einstige schwarz-blaue Bundesregierung verantwortlich, unter der es zu einem massiven Abbau der Polizei gekommen sei, wie er erläuterte.

Der Wiener NEOS-Chef Christoph Wiederkehr findet die Aussagen Mahrers “nicht nur falsch, sie sind rassistisch”. Auf Twitter sah Wiederkehr “ein schäbiges politisches Manöver, Menschen, die sich bei uns etwas aufgebaut haben und zur Gemeinschaft beitragen, derart zu verunglimpfen. Leider ist die Wiener ÖVP mittlerweile kaum mehr von der FPÖ zu unterscheiden.”