Wieder einmal Marco Odermatt! Der Schweizer hat in Cortina d’Ampezzo das Double geschafft. Nach seinem Comebackerfolg am Samstag legte der Marco Odermatt am Sonntag auch im zweiten Super-G unter der Tofana nach. Odermatt ließ dabei den Südtiroler Dominik Paris (+0,76) hinter sich. Daniel Hemetsberger schaffte es als bester Österreicher auf Platz drei (+1,03). Damit gibt es für den ÖSV bei der WM-Speed-Generalprobe ein Erfolgserlebnis. Weltmeister Vincent Kriechmayr fuhr erneut auf Platz fünf (+1,09).

Insgesamt präsentierten sich die ÖSV-Männer bei Idealbedingungen und Kaiserwetter auf der bekannten Dolomiten-Bergstation wie auch im ersten Rennen geschlossen stark. Hinter Hemetsberger und Kriechmayr wurden Raphael Haaser Achter (+1,23) und Marco Schwarz Zwölfter (+1,56). Stefan Babinsky fuhr am Tag nach seinem vierten Platz auf Platz 13 (+1,80).

Lukas Feurstein schied mit drittbester Zwischenzeit aus. Der Vortages-Sechste war nach seinem heftigen Einschlag ins Fangnetz von Schürfwunden im Gesicht und Knieschmerzen gezeichnet. Für Daniel Danklmaier endete das Comeback-Wochenende mit einem Doppel-Ausfall, auch Andreas Ploier sah das Ziel nicht.

Olympia delle Tofane zeigte am Sonntag ihre Zähne

Hemetsberger musste ebenfalls ein Out verdauen. “Auch heute hat es sich nicht gut angefühlt. Es war eine vogelwilde Fahrt”, meinte der Oberösterreicher im ORF, “ich war extrem überrascht im Ziel”. Nach Platz zwei in der Abfahrt von Lake Louise schaffte es der der ÖSV-Läufer wieder aufs Podest, zum dritten Mal in seiner Karriere. “Ich hatte ein kleines Tief, einfach kleine technische Mängel, deshalb habe ich den Speed nicht ganz draufgebracht, den ich draufhätte.” Mit “Freifahren” habe er dies korrigieren können, sagte Hemetsberger und bekundete mit neuem Selbstbewusstsein: “Ich glaube, dass ich motiviert zur WM gehen kann.”

Daniel Hemetsberger fuhr am Sonntag in Cortina auf Platz dreiAPA/AFP/Marco BERTORELLO

Die Olympia delle Tofane, seit Jahren Schauplatz für Frauen-Klassiker, zeigte am Sonntag ihre Zähne. Erst nach und nach sprach sich die Ideallinie für den technisch und trickreich gesetzten Lauf herum. Umso überraschender, dass Paris mit Startnummer 1 lange Zeit führte. Die Bestzeit des heuer oft abgewatschten Südtirolers überdauerte auch Kriechmayr, der sich nach einer zu braven Fahrt am Samstag mehr Angriff verschrieben hatte. Gesagt, getan, doch für seinen sechsten Saison-Podestplatz streute der Super-G-Weltmeister den einen Fehler zu viel ein.

Kriechmayr kämpfte mit tükischen Doppeltor

Auch Vincent Kriechmayr kämpfte wie viele andere mit einem tückischen Doppeltor. Das ÖSV-Speed-Ass hatte dabei große Probleme (“Ich war zu früh, habe voll riskiert. Es war nicht gut genug.”). Immerhin blieb der Oberösterreicher im Lauf, wo hingegen etwa Aleksander Aamodt Kilde die Schlüsselstelle zum Verhängnis wurde. Die Kurve schien ohne Anrutschen kaum zu nehmen. Odermatt sah das anders, entschied sich für die engste Linie zulasten von kurzzeitigem Tempoverlust. Und brachte aufgrund seiner technischen Fähigkeiten auch schnell genug Druck auf den Außenski.

“Es war auch bei mir am letzten Zacken, sehr am Limit”, sagte Odermatt nach seinem 19. Weltcupsieg. “Ich wollte den Ski ein bisschen um die Kurve drehen, nicht auf Vollschnitt, das ist mir gelungen, aber es wurde doch sehr knapp.” Er baute seine Gesamtführung und jene im Super-G – jeweils auf seinen ersten Verfolger Kilde – aus. Für den Norweger gab es einen seltenen, punktemäßig gleich schmerzvollen Ausfall. “Heute war nicht mein Tag. Diese eine Kurve war … schwierig”, sagte Kilde.