Einmal tief durchatmen. Wer gestern das Spiel zwischen Österreich und Großbritannien gesehen hat, der weiß: Es war nichts für schwache Nerven. Österreich war nach zwei Drittel mit 0:2 zurück und stand mit dem Rücken zur Wand. Dabei war die Ausgangslage aus österreichischer Sicht mehr als günstig. Doch plötzlich stand die ÖEHV-Auswahl mit dem Rücken zur Wand. “Das erste Drittel war mit Riesenabstand das schlechteste vom ganzen Turnier. Da haben wir gar nichts umgesetzt, was wir normalerweise tun,” meinte Teamchef Roger Bader nach dem Spiel. Doch Ende gut, alles gut! Denn Wukovits markierte in Überzahl den Anschlusstreffer. Zwar erhöhte Neilson wenige Augenblicke später auf 3:1.

Doch die Bader-Boys zeigten Moral und drehten das Spiel am Ende. Österreich sicherte sich mit dem 5:3 Sieg den so wichtigen Klassenerhalt. Damit ist Österreich auch im kommenden Jahr bei der A-WM vertreten. “Wenn man als Aufsteiger, wie auch immer das zustande gekommen ist, die Klasse halten kann, ist auf jedem Fall die Mission erfüllt. Das war unser Ziel,” zeigte sich Bader erleichtert. Der Schweizer absolvierte sein 100. Länderspiel auf der Trainerbank der Österreicher. “Der Grund, warum wir es noch drehen konnten, ist, weil die Gruppe, von den Menschen, so ein extrem gutes Team ist. In der letzten Pause habe ich die Devise vorgegeben: jede Scheibe tief, ich will Körperspiel sehen, es gibt nichts mehr zu schonen,” analysierte Bader nach dem Spiel.”

Die Devise vor dem letzten Drittel war klar: “”In der letzten Pause habe ich die Devise vorgegeben: jede Scheibe tief, ich will Körperspiel sehen. Der Grund, warum wir es noch drehen konnten ist, weil die Gruppe, von den Menschen, so ein extrem gutes Team ist”, lobte Bader.”

Nerven spielten eine Rolle

Im ersten Drittel und auch im zweiten Abschnitt hatte man phasenweise den Eindruck, dass die Chance auf den Klassenerhalt die ÖEHV-Auswahl eher lähmt als beflügelt. “Im Profisport ist der Unterschied zwischen gewinnen und verlieren so schmal, ich bin heute nur froh, dass ich auf der Gewinnerseite stehe. Es war ein Spiel, wo es um alles oder nichts geht. Man hat den ganzen Tag, wo man darauf wartet. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, das ist ein Lernprozess. Die Nerven spielen in so einem Spiel eine Rolle,” weiß Kapitän Thomas Raffl.

“Für schwache Nerven war das sicher nichts. Wir haben gemerkt, es läuft nicht so. In den anderen Partien haben wir mehr das Spiel zerstört, gegen uns haben das die Briten gemacht. Wir haben einfach nicht aufgegeben. Wir wussten ja, wie wir sie knacken können. Wir sind am Schluss für die harte Arbeit im ganzen Turnier belohnt worden. Ich bin froh und stolz, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Was wir in den letzten Wochen geleistet haben, war hart erarbeitet,” sagte Torhüter Bernhard Starkbaum, der seine Mannschaft mit starken Saves vor weiteren Gegentoren bewahrte.